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Tibet-Film „Ama Khando“: Von Trennung aus Liebe, Wiederkehr und Widerstandskraft

02/2022 • Brennpunkt Tibet • Verschiedenes

1. November 2022

Dhondup Tsering Gurung ist ein junger aufstrebender Filmemacher aus Upper Mustang (Nepal) mit tibetischem Vater. Sein Regiedebüt „Ama Khando“ wurde dieses Jahr auf dem Tibet Film Festival in Berlin gezeigt. Mit dem Film wollte Dhondup Tsering Gurung einen wahrheitsgetreuen Film über seine Mutter machen und die Kultur und Tradition von Mustang authentisch porträtieren.

„Ama Khando“, 2019 in Nepal gedreht, erzählt die Geschichte von Khando, einer 26-jährigen alleinerziehenden Mutter. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, verbringt sie die meiste Zeit damit, auf den Feldern anderer Leute zu arbeiten. Sie bewirtschaftet die unwirtlichen und rauen Böden von Lo Manthang (Hauptort in Upper Mustang) im Tausch gegen Buchweizen. Dhondup, der siebenjährige Sohn von Khando, schwänzt den Unterricht und gerät oft in Schwierigkeiten. Für Khando ist es herausfordernd, sich um Dhondup zu kümmern, weil sie so viel arbeitet. Sie macht sich Sorgen um seine Ausbildung und Zukunft und ist fest entschlossen, dass ihr Sohn die Welt jenseits der Berge kennenlernen soll. Sie selbst kann sich nicht vorstellen, aus Lo Manthang wegzuziehen. In einer der ersten Szenen erfahren wir, dass Khando nach einem Paten in der Stadt sucht, der sich um ihren Sohn kümmern und ihm eine bessere Ausbildung und Erziehung bieten soll. Der Dorfmönch informiert sie über einen möglichen Vormund. Sie entschließt sich, ihren einzigen Sohn in die Obhut einer Pflegefamilie zu geben. Khando und Dhondup schließen sich einer anderen Familie an, die während der jährlichen Winterwanderung in die tieferen Lagen nach Süden wandert. „Ama Khando“ beginnt als Familiendrama und wechselt dann in das Genre des Roadmovies, behält aber seinen emotionalen Kern bei.

Gedreht in Upper Mustang

Das im Film dargestellte geografische Terrain ist die Region Upper Mustang, die an das chinesisch besetzte Tibet angrenzt. Mustang, das in der nepalesischen Bundesprovinz Gandaki Pradesh liegt, nimmt in der Geschichte der tibetischen Reiche, des tibetischen Buddhismus und der bewaffneten Widerstandsbewegungen gegen die chinesische Annexion Tibets 1950/1951 eine wichtige Stellung ein. Das Königreich Lo/Mustang (Lo ist der tibetische Name, Mustang der nepalesische Name) wurde 1789 gegenüber dem nepalesischen König tributpflichtig und später in den Staat Nepal eingegliedert. Nach dem Sturz der nepalesischen Monarchie 2008 verlor auch der König seinen Königstitel, den er bis dahin noch offiziell hatte führen dürfen. Upper Mustang ist stark von der tibetischen Kultur, den Traditionen und vor allem dem tibetischen Buddhismus geprägt. Die Inszenierung fängt den tibetischen Lebensstil, die Kultur und die Praktiken in Upper Mustang akribisch ein und bildet die Grundlage für eine eindringliche visuelle Erzählung in „Ama Khando“.

Filme verkörpern als dominante kulturelle Kunst die sozio-politischen Realitäten, die eng mit dem breiteren historischen Kontext verbunden sind. Nach der chinesischen Annexion flohen viele Tibeter aus ihrer Heimat, und einige von ihnen fanden Zuflucht in Upper Mustang, was bis zur Schließung der Grenze in den späten 2000er Jahren andauerte. Von den 1960er bis Anfang der 1970er Jahre war Upper Mustang der Stützpunkt der von der CIA unterstützten tibetischen Widerstandsarmee, der Chushi Gangdruk. Die Chushi Gangdruk, meist Khampa-Kämpfer, führten von diesem Stützpunkt aus häufig Überfälle auf Tibet durch. Der Widerstand der Chushi Gangdruk im Stützpunkt Upper Mustang nahm ein tragisches Ende. Als der Dalai Lama die Soldaten aufforderte, sich zu ergeben und den bewaffneten Widerstand zu beenden, waren einige der Soldaten nicht bereit, sich zu ergeben, und schnitten sich die Kehle durch. Viele andere zogen in tibetische Siedlungen in Nepal und Indien. Im Film ist der Ehemann von Khando ein Khampa-Kämpfer. Als Dhondup sich nach seinem Vater erkundigt, sagt Khando: „Er wird bald wieder bei uns sein.“ Khando erinnert sich an den letzten Tag, den sie mit ihrem Mann verbrachte, als er nach Tibet aufbrechen wollte. Er kehrte nie zurück. Im Film wird nicht klar, was mit Khandos Mann weiter geschah. Dieser historische Kontext ist wichtig, um den Subtext des Films zu verstehen.

Von Reise, Trennung und Erinnerung

Die digitale Revolution auch beim Filmemachen hat insbesondere im letzten Jahrzehnt viele tibetische Filmemacher dazu ermutigt, Spielfilme zu drehen, die die Geschichten ihres Kampfes erzählen. Sie erzählen die persönlichen und kollektiven Erinnerungen von Generationen von Tibetern. „Ama Khando“ ist eine Geschichte über Liebe und Trennung. Die drei dominierenden Motive – Reisen, Trennung und Erinnerungen – sind sorgfältig mit der audiovisuellen Erzählung des Films verwoben und werden durch spezifische filmische und ästhetische Entscheidungen wirkungsvoll vermittelt. Die Geschichte entfaltet sich in diesen Bergen und Tälern, wo die Erinnerungen von Generationen von Lowa/Mustangis (tibetisch Lowa, nepalesisch Mustangis), die Geschichte der Exiltibeter und ihr Kampf liegen. Ali Rasheed und Manojkumar Pant, die Kameramänner von „Ama Khando“, integrieren die Berge als Charakter und stillen Zuschauer in die visuelle Erzählung.

Der Autor im Wortlaut

Ihre Motivation, den Film der Mutter zu widmen:

„Mein Vater starb, als ich etwa ein oder zwei Jahre alt war, und sie wurde zum Vater und zur Mutter in meinem Leben. Sie hat viel gekämpft, um mich zu ernähren und um mir das Bestmögliche zu geben. Sie ist jetzt weit über 50 Jahre alt, und ich weiß nicht, wie lange sie noch leben wird. Ich erinnerte mich an die entbehrungsreichen Zeiten, die sie hinter sich hat. Außerdem hatte ich nie die Möglichkeit, viel Zeit mit ihr zu verbringen, da ich in 25 Jahren auf drei verschiedenen Schulen war und kaum bei ihr sein konnte. Ich möchte ihre Erinnerungen bewahren. Es ist nicht nur die Geschichte meiner geliebten Mutter, sondern die Geschichte vieler Mütter dieser Welt.“

Ist es stimmig, als tibetischer Filmemacher bezeichnet zu werden?

„Absolut! Mein lieber Vater ist Tibeter, was auch mich zu einem Tibeter macht. Mein lieber verstorbener Vater war aus Kham, Tibet. Er gehörte zur Guerilla-Armee (Anm.: «Chushi Gangdruk»). Als er hier in Upper Mustang mit den Kameraden der Guerilla-Armee trainierte, traf er meine Mutter – sie ist aus Mustang – und heiratete sie später. Abgesehen davon sind die Mustangis auch Tibeter, haben die gleiche Kultur, Religion und Sprache.“

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Last modified: 12. Dezember 2022

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