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Die Tibet Initiative Deutschland (TID) wird von Exil-Tibeter*innen und deutschen Tibet-Aktivist*innen in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn gegründet. Als politische Interessenvertretung setzt sie sich seit Beginn für das Selbstbestimmungsrecht der Tibeter*innen und die Wahrung der Menschenrechte in Tibet ein.
Gründungsmitglieder sind Birgit Arens, Dr. Lobsang Palden Tawo, Tsewang Norbu, Dawa L. Agyitsang, Rudolf Becker, Jörg Elfmann, Helga Fuhrmann, Ursula Hansen, Dekyi und Jampa K. Phukhang, Prof. Dr. Peter Schwieger, Oga Thingo und Dagmar Zeising.
Die erste Geschäftsstelle wird 1994 im Asienhaus in Essen eröffnet, nahe der damaligen Hauptstadt Bonn. 1995 wird diese durch den Dalai Lama eingeweiht.
Seit dem Jahre 1996 ruft die Tibet Initiative Städte, Gemeinden und Landkreise dazu auf, am 10. März – dem internationalen Aktionstag für Tibet – an Rathäusern und öffentlichen Gebäuden die tibetische Flagge zu hissen. Damit setzen Kommunen ein starkes politisches Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk. Die Flaggenkampagne wird international wahrgenommen, vor allem auch in Tibet. Und auch in Frankreich, Österreich und Tschechien wird am 10. März landesweit geflaggt. Die Flaggenkampagne bekam 2014 eine eigene Webseite und starke prominente Unterstützung. Und auch immer mehr Bürger*innen, Schulen und Läden zeigen Flagge für Tibet!
Seit 1998 befragt die Tibet Initiative die Parteien im Vorfeld der Bundestagswahlen zu ihrer Haltung zu Tibet. Seit 2014 gibt die TID die Tibet-Wahlprüfsteine gemeinsam mit dem Verein der Tibeter in Deutschland und der International Campaign for Tibet heraus. Zuletzt befragte die TID die Parteien zur Bundestagswahl 2021.
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Tibet Initiative Deutschland organisiert die TID die Tagung „Perspektiven für Tibet“ in Bonn. Der Landeshauptmann von Südtirol Luis Durnwalder, die ehemalige Premierministerin von Litauen Kazimira Prunskiene und der Präsident des Weltkongresses der Uiguren Erkin Alptekin diskutieren die politische Zukunft Tibets. Ehrengast ist Seine Heiligkeit der Dalai Lama. Die Tibet Initiative hat 1999 etwa 1.000 Mitglieder und 30 Regionalgruppen und Kontaktstellen.
Sieben Jahre nach Gründung der Geschäftsstelle in Bonn zieht die Tibet Initiative in das Haus der Demokratie und Menschenrechte nach Berlin, bis heute Sitz der Geschäftsstelle. 2003 weihte der Dalai Lama das neue Büro ein.
2002 bekommt der langjährige Einsatz der Tibet Initiative für politische Gefangene einen eigenen Namen: Unter dem Titel „Free Me!“ kämpft die TID nun für die Freilassung von Gefangenen in Tibet. Schon lange setzte sich die Tibet Initiative für die Freilassung des 11. Panchen Lama ein. Gendün Chökyi Nyima war 1995 als Sechsjähriger vom Dalai Lama als Reinkarnation des 10. Panchen Lama anerkannt und drei Tage später zusammen mit seiner Familie von chinesischen Sicherheitskräften entführt worden. Seither verliert sich seine Spur.
In den kommenden Jahren setzt sich die TID weiter für politische Gefangene in Tibet ein. 2010 kam auf Einladung der Tibet Initiative Lhamo Tso, Ehefrau des politischen Gefangenen Dhundup Wangchen, zu politischen Gesprächen nach Berlin. Dhondup Wangchen, Regisseur des Dokumentarfilms „Leaving Fear Behind“ wurde 2008 zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er wurde 2014 aus dem Gefängnis entlassen und konnte inzwischen in die USA flüchten. 2021 besuchte er vor den Olympischen Winterspielen in China Deutschland, um Politiker*innen und Journalist*innen über die Lage in Tibet und seine eigenen Erfahrungen zu informieren.
Im Jahr 2017 besuchte Nyima Lhamo Deutschland. Die Nichte von Tenzin Delek Rinpoche setzt sich zusammen mit der Tibet Initiative für die Aufklärung der Todesumstände ihres Onkels ein, der 2015 nach 13 Jahren Haft im chinesischen Gefängnis verstarb. Wir begleiteten Nyima Lhamo zu politischen Gesprächen in Berlin.
Der Dalai Lama würdigt das Engagement von Hunderten Bürgermeister*innen und Landrät*innen aus ganz Deutschland, die am 10. März Flagge für Tibet zeigen. 2016 gab es ein ähnliches Treffen in Bamberg.
Die erste Ausgabe des deutschsprachigen „Brennpunkt Tibet“-Magazins erscheint im Jahr 2005, als Nachfolge-Publikation der „TID-Aktuell“-Infoblätter. Anfang 2020 erhielt das Magazin einen neuen Look.
Der Dalai Lama besucht im Mai 2008 auf Einladung der Tibet Initiative Deutschland. Er macht Halt in Bochum, Mönchengladbach, Nürnberg, Bamberg und Berlin. Knapp 20.000 Menschen kommen zu seinen Vorträgen. Allein 25.000 Menschen sind bei einer Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin dabei.
Der Dalai Lama trifft während seiner Reise auch mit Vertreter*innen von Ländern und Kommunen zusammen. In Nordrhein-Westfalen begegnet er Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Es folgen weitere politische Gespräche mit dem Präsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Norbert Lammert (CDU) sowie dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). In Nürnberg trifft er den Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Günter Nooke. In Berlin spricht der Dalai Lama in einer gemeinsamen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses und des Menschenrechtsausschusses über die verheerende Menschenrechtssituation in Tibet.
Im März beginnen in Tibet die schwersten Unruhen seit den Protesten von 1989. Die Protestwelle gegen die chinesische Unterdrückungspolitik ist angesichts der Aufstände in Tibet so stark wie lange nicht mehr. Parallel zu den Olympischen Spielen in Peking veranstaltet die Tibet Initiative über 70 Solidaritätskundgebungen, Demos und Mahnwachen in ganz Deutschland, um auf die anhaltende Unterdrückung in Tibet aufmerksam zu machen. Allein bei einer Großkundgebung in München – mit prominenter Unterstützung von Politikerin Claudia Roth, Olympiasieger Dieter Baumann und Schauspieler Ralf Bauer – sind über 3.000 Teilnehmer*innen dabei. 2008 ist für Tibeter*innen und Tibet-Unterstützer*innen ein Ausnahmejahr. In der „Team Tibet“-Aktion zeigen sich mehr als 100 Sportler*innen solidarisch mit Tibet und legen über 3.400 Kilometer bei Marathonläufen zurück.
Pünktlich zur Buchmesse in Frankfurt am Main – Gastland ist China – veröffentlicht die Tibet Initiative im neu gegründeten Lungta-Verlag unter dem Titel „Ihr habt die Gewehre, ich einen Stift“ das Internet-Tagebuch der tibetischen Schriftstellerin Tsering Woeser. Das Buch dokumentiert die schweren Unruhen in Tibet 2008 und deren gewaltsame Niederschlagung. Tibet ist zu dieser Zeit vollkommen abgeriegelt, ausländische Journalist*innen können nicht einreisen. Dennoch dringen Nachrichten aus Tibet zu der Bloggerin Woeser durch, die in Peking lebt. Sie sammelt alles, und ihre Berichte sind schließlich ein aufrüttelndes Zeugnis der anhaltenden Unterdrückung in Tibet.
Die Tibet Initiative präsentiert das Buch auf der Frankfurter Buchmesse. Die Autorin selbst kann nicht kommen. Sie steht wieder einmal unter Hausarrest. Tsering Woeser nimmt digital mit einer Rede teil. Mit einem Buchstand und einer Podiumsdiskussion informieren wir über das Thema Meinungsfreiheit in Tibet und China.
Seit 2011 informiert die TID mit der Kampagne „Green Tibet. Free Tibet.“ über die verheerende chinesische Umweltpolitik in Tibet, die rücksichtslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und deren Auswirkungen. 2011 sammelt die Tibet Initiative Tausende Unterschriften gegen die Zwangsansiedlung der tibetischen Nomaden und überreicht sie dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung.
Das Thema Umweltzerstörung in Tibet begleitet die TID schon lange: Bereits 2003 protestierte die Tibet Initiative gegen ein Straßen-Bauprojekt am Kailash. Damals sollte der Pilgerpfad um den heiligen Berg zur Straße ausgebaut werden. Zusammen mit dem Deutschen Alpenverein organisierte die TID eine Pressekonferenz auf der Zugspitze und verhinderte erfolgreich den Bau der Straße.
Am 26. August 2014 feiert die Tibet Initiative ihr 25-jähriges Jubiläum in Hamburg. Ehrengast ist der Dalai Lama. Unter dem Motto „…und was ist mit Tibet?“ führt der Journalist und Fernsehmoderator Gert Scobel ein Gespräch mit dem Dalai Lama über die Zukunft der Tibet-Bewegung. Gemeinsam mit dem Verein der Tibeter in Deutschland, der sein 35-jähriges Bestehen begeht, feiert die TID in der Laeiszhalle in Hamburg. Über 1.000 Gäste nehmen an der Jubiläumsfeier teil. Die Tibet Initiative hat zu diesem Zeitpunkt 60 Regionalgruppen und Kontaktstellen sowie nahezu 2.000 Mitglieder und Förderer.
Im Jahr 2017 beruft die Tibet Initiative einen Beirat ein, der aus prominenten Tibet-Unterstützer*innen besteht. Dem ersten Beirat gehören Kelsang Gyaltsen, Claudia Roth, Dr. Volker Stanzel, Tseten Zöchbauer, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Tsewang Norbu und Dr. Franz Alt an.
Im März 2018 veröffentlicht die Tibet Initiative im hauseigenen Lungta-Verlag das Buch „Für Freiheit bereue ich nichts“ von Shokjang. Die Regionalgruppen der TID organisieren Dutzende Lesungen in ganz Deutschland. Der tibetische Schriftsteller und Blogger saß wegen seiner kritischen Auseinandersetzung mit der chinesischen Tibetpolitik lange in chinesischer Haft.
Im Herbst 2018 veranstaltet die TID in Kooperation mit der Gaden Phodrang Foundation of the Dalai Lama in Darmstadt das internationale Symposium „Gewaltlosigkeit ist der Weg – Der Dalai Lama im Gespräch“. Neben dem Dalai Lama nahmen die Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa und Rebecca Johnson (ICAN) sowie Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth am Symposium teil. Moderiert wurde das Event von der Fernseh-Journalistin Dunja Hayali.
Die Tibet Initiative feiert ihr 30-jähriges Jubiläum in Berlin. Unter dem Motto „Tibet ist frei!“ hält die Tibet Initiative eine ironisch-hoffnungsvolle Protestaktion vor der chinesischen Botschaft in Berlin ab. Zusammen mit Mitgliedern und Freunden feiert die TID ihr Jubiläum und ein freies Tibet, wie es ohne die chinesische Besatzung bestehen könnte.
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