
Bundestags-Abgeordneter Michael Brand fordert: Deutschland muss die Olympischen Spiele in China boykottieren. Die Parallelen zu den Spielen in Berlin 1936 sind zu offensichtlich.
VON MICHAEL BRAND
Wir Deutschen wissen aus der eigenen Geschichte, wie nach innen brutale und nach außen aggressive Diktaturen die Welt manipulieren. Der Nationalsozialismus des Deutschen Reiches hatte im Olympia-Jahr 1936 die brutale Verfolgung von Minderheiten, die Totalüberwachung, die Verfolgung und Liquidierung politischer Gegner in gewaltigem Umfang, selbst erste Internierungslager umgesetzt. Das hat auch das nationalistische und sozialistische China des Jahres 2021. Das nationalsozialistische Deutschland hatte 1936 bereits begonnen, Nachbarn in der Region mit Krieg zu drohen. Wie auch das nationalistische und sozialistische China des Jahres 2021. Der Nationalsozialismus sah die deutsche Rasse als „Herrenrasse“. Wie auch der nationale Sozialismus in China die Han-Chinesen als „Herrenrasse“ betrachtet.
Als die Olympischen Spiele 1936 in Deutschland veranstaltet wurden, hatte die Welt noch die Illusion, man könnte diesen nach innen immer brutaleren und nach außen immer aggressiveren Nationalsozialismus der deutschen Ein-Mann-Diktatur irgendwie noch bändigen. Vor den Olympischen Spielen 2021 haben einige in der Welt noch die Illusion, man könnte die nach innen immer brutalere und nach außen immer aggressivere Ein-Mann-Diktatur des „Großen Führers“ – wie er sich offiziell nennen lässt – Xi durch Schweigen bändigen.
Die Olympische Charta hat wenige echte Grundsätze. Zu diesen zählt, dass Olympia dem Frieden und der Verständigung dienen soll. In der Konsequenz bedeutet das, dass Olympia nicht in Ländern ausgerichtet werden kann, die Frieden und Verständigung im Inneren wie vor allen Dingen nach außen offen verachten, systematisch dagegen arbeiten. Die aktuelle Führung ist nach innen wie nach außen die aggressivste chinesische Führung, die die Welt je gesehen hat. Sie ist auch die gefährlichste chinesische Führung, die die Welt je erleben musste.
Die aktuelle Führung ist nach innen wie nach außen die aggressivste chinesische Führung, die die Welt je gesehen hat. Sie ist auch die gefährlichste chinesische Führung, die die Welt je erleben musste.
Wer die offene Aggression chinesischer Truppen gegenüber Taiwan, Indien und anderen, wer die brutalen Internierungslager für die uigurische Minderheit, wer die Verfolgung von hunderten Millionen Buddhisten, Christen und anderen, die mit dem brutalen kommunistischen Regime nicht einverstanden sind, absichtlich ignoriert, der verachtet nicht nur die Grundsätze der Olympischen Charta.
Wer Olympia in China plant, wie es das IOC leider unter einem deutschen Präsidenten tut, der trägt zur Erhöhung des Kriegsrisikos bei. Was China und die Welt jetzt brauchen, ist ein klares Zeichen gegen die immer weiter steigende Aggression der chinesischen Führung. Wer dem chinesischen Führer, wie damals dem deutschen Führer, Aggression mit einer Olympiade belohnt, trägt Mitverantwortung an möglichen kommenden Kriegen mit vielen Toten.
IOC-Präsident Bach sollte nicht zum willfährigen Gehilfen von Kriegstreibern werden. Die Olympischen Spiele müssen boykottiert werden.
Michael Brand ist seit 2005 direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Er ist Vorsitzender der fraktionsübergreifenden Tibet-Parlamentsgruppe im Bundestag. Seit vielen Jahren ist er ein profilierter Verteidiger der Menschenrechte auch in Tibet und in ganz China, weshalb das chinesische Regime ihm seit vielen Jahren die Einreise verweigert.
Last modified: 16. August 2022