Im NDR lief kürzlich die Naturdokumentation „Wildes China“, welche auch in Osttibet gedreht wurde. Die mehrteilige Dokumentation zeigt unter anderem „glückliche“ Tibeter*innen bei ihrer Arbeit und dem Ausleben ihrer Kultur. Dass es sich hier um Staatspropaganda des chinesischen Regimes handelt, hätte dem Sender bewusst sein müssen.
„Wir verstehen uns als zentrale Anlaufstelle für den faktenbasierten, unabhängigen, gesellschaftlichen Diskurs“, lautet eine offizielle Aussage der ARD. In der Mediathek der ARD soll „Wildes China“ nun noch bis Frühling 2022 verfügbar sein. Wir fordern die ARD auf, ihr Versprechen vom faktenbasierten Diskurs zu halten und die Dokumentation SOFORT aus der Mediathek zu entfernen!
Nach der Erstausstrahlung der Dokumentation schrieben wir gemeinsam mit der Gesellschaft für bedrohte Völker NDR und ARD an, um auf das Problem der unrealistischen Darstellung Tibets aufmerksam zu machen. Die NDR-Redaktionsleitung ging nicht auf unsere Kritik ein. Die Dokumentation wurde entgegen unserer Forderungen nicht aus der Mediathek genommen. Auch hat die ARD keine Kennzeichnung hinzugefügt, welche die in Tibet gedrehten Szenen als Propaganda der Kommunistischen Partei markiert.
Schreibt einen Brief an die ARD!*
Helft uns, Druck aufzubauen und schreibt ebenfalls einen Brief an die Redaktion. Schickt eure Beschwerden per Post oder Online-Kontaktformular.
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Fordert in euren Briefen: Keine KPCh-Propaganda im öffentlich-rechtlichen Fernsehen!
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Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Sorge vernehme ich, dass die Dokumentation „Wildes China“ weiterhin in der ARD-Mediathek zugänglich ist. Der Film zeigt politisch hochsensible Szenen mit ungefilterter chinesischer Staatspropaganda über Tibet. Es wird ein harmonisches Bild von Tibeter*innen unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas vermittelt. Diese Darstellung entspricht nicht der Realität in Tibet.
Nicht weit weg von Drehorten in Osttibet wurde vor kurzem ein 19-jähriger Mönch zu Tode gefoltert, weil er gegen die Unterdrückung des chinesischen Regimes protestierte! Dies ist eines von vielen traurigen Beispielen im heutigen Tibet und hat mit den harmonischen Szenen in „Wildes China“ nichts zu tun. Ich fordere Sie deshalb als Beitragszahler*in des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dazu auf, die Doku aus der Mediathek zu entfernen.
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*diese Aktion war bereits erfolgreich! Die ARD-Dokumentation wurde am 30.4.2021 vorzeitig aus der ARD-Mediathek entfernt – vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben!
Last modified: 11. August 2021