Pressemitteilung
Berlin, 9.12.2015 – Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) wird morgen zum Internationalen Tag der Menschenrechte auf die Situation der politischen Gefangenen in Tibet und China aufmerksam machen, und sich bundesweit mit Aktionen und Petitionen für ihre sofortige Freilassung einsetzen.
„Gerade erst hat die chinesische Regierung gegenüber der UN-Kommission gegen Folter behauptet, es gebe keine politischen Gefangenen in Tibet. Das ist blanker Hohn. Die Realität sieht anders aus. Wir wissen von mindestens 1800 Fällen seit März 2008. Unschuldige Menschen werden ihrer Rechte beraubt und gefoltert. Im Juli starb der bekannte Abt, Tenzin Delek Rinpoche, nach 13 Jahren in chinesischer Haft, nachdem man ihm die medizinische Versorgung verwehrt hatte. Das darf nie wieder geschehen“, sagt Wolfgang Grader, Vorsitzender der TID.
Im Rahmen ihrer FREE ME-Kampagne fordert die TID derzeit mit Petitionen Aufklärung über das Schicksal der inhaftierten Lehrerin, Lhamo Kyab, und der Ärztin Yeshe Choedron. Die Tibeterinnen wurden in Folge der Unruhen in Tibet im Jahr 2008 verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Seither gibt es von offizieller Seite keine Auskunft – weder über ihren genauen Aufenthaltsort noch über ihren Gesundheitszustand.
„Wir sind mehr denn je in großer Sorge um das Wohlergehen der politischen Gefangenen. Es ist unerträglich, dass die Tibeter in ihrem eigenen Land einer solch staatlichen Willkür ausgesetzt sind und die deutsche Bundesregierung dazu schweigt. Die Bundesregierung muss Verantwortung übernehmen und gegenüber der chinesischen Regierung klar und deutlich ihre Stimme erheben“, sagt Grader.
Last modified: 24. Oktober 2017