„Das IOC hat die falsche Botschaft an die falschen Leute zur falschen Zeit gesendet. Die chinesische Regierung hat es einmal mehr geschafft, dass die Welt ihre verheerenden Menschenrechtsverletzungen einfach so hinnimmt und sich stattdessen vom chinesischen Pragmatismus beeindrucken lässt.
Die Botschaft, die jetzt laut und klar in Beijing ankommt, ist, dass Menschenrechte und Tibet keine Bedeutung haben. Die Ehre, die Olympischen Spiele zum zweiten Mal austragen zu dürfen, ist ein Propaganda-Geschenk an die chinesische Regierung zu einer Zeit, wo diese eigentlich für ihre unsägliche Menschenrechtspolitik abgestraft werden müsste. In Tibet brennen Tibeter und in Beijing das Olympische Feuer.
Wir hoffen, dass es eine positive Entwicklung in Tibet in den nächsten sieben Jahren unnötig macht, dass wir die Olympischen Spiele wieder dafür nutzen müssen, um auf den Tibet-Konflikt aufmerksam zu machen. Die erneute Vergabe der Spiele an Beijing ist eine tragische Fehleinschätzung des IOC und ein Schlag ins Gesicht aller, die durch die chinesische Regierung unterdrückt werden.“
Nadine Baumann, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland e.V.
Last modified: 24. Oktober 2017