BERLIN, 19. September 2019 – Tibeter und Unterstützer aus aller Welt nehmen morgen an den globalen Klimastreiks teil, um das Bewusstsein für die Klimakrise in Tibet zu schärfen. Auch die Tibet Initiative wird bei der internationalen Demonstration in Berlin mit dabei sein. Wie die arktischen und pazifischen Inselnationen steht Tibet – bekannt als der Dritte Pol – an vorderster Front des globalen Klimawandels und erwärmt sich im Durchschnitt dreimal so schnell wie der Rest der Welt.

Die Auswirkungen, einschließlich steigender Temperaturen, sich ändernder Niederschlagsmuster und 8 Milliarden Tonnen Eis, die jedes Jahr durch die Gletscher von Tibet verloren gehen, betreffen nicht nur die Tibeter, die Tierwelt und die Ökosysteme Tibets, sondern auch die Wassersicherheit von 1,5 Milliarden Menschen stromabwärts in weiten Teilen Südostasiens.
„Es gibt eine globale Klimakrise und Tibet ist direkt mit an der Front. Es ist wichtig, dass die Tibeter hier mit ins Gespräch einbezogen werden, wenn es darum geht, Lösungsansätze zu finden“, sagt Axel Grafmanns, Geschäftsführer der Tibet Initiative Deutschland.
Die Tibeter in Tibet sind mutig und einfallsreich, aber unter Chinas Besetzung werden ihre Stimmen brutal unterdrückt. Dabei kennen gerade die Tibeter selber ihr einzigartiges Ökosystem besser als jeder andere. Die chinesische Regierung geht seit Jahrzehnten rücksichtslos mit dem Land um – hunderte von Megadämmen und groß angelegte zerstörerische Bergbauprojekte gefährden die Umwelt und gleichzeitig werden die traditionellen Hüter des Plateaus – die tibetischen Nomaden – entfernt und zwangsangesiedelt.
Ein Fünftel der Weltbevölkerung ist auf die Flüsse angewiesen, die auf dem Plateau entspringen. „Die Klimakrise in Tibet ist nicht nur ein regionales, sondern ein globales Thema, weshalb Tibeter und Tibet-Anhänger auf der ganzen Welt zur Unterstützung der globalen Klimastreiks auf die Straße gehen“, sagt Grafmanns weiter. „Gemeinsam mit Tibet-Gruppen und Klimaaktivisten auf der ganzen Welt wollen wir der chinesischen Regierung die Botschaft übermitteln, dass wir nicht einfach zusehen werden wie Tibet weiter in eine Klimakrise stürzt“.
Last modified: 19. September 2019