BERLIN, 01.07.2021: Eine breite Koalition aus Menschenrechtsgruppen versammelte sich gemeinsam mit Tibeter*innen, Uigur*innen, Hongkonger*innen, Taiwaner*innen, Vietnames*innen und Falun Gong-Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft. Das Bündnis erinnerte daran, dass das heutige 100-jährige Jubiläum der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) kein Grund zum Feiern ist.

Die Protestteilnehmer*innen legten weiße Blumen und Grabkerzen vor der Botschaft nieder. Weiß ist in China die Farbe der Trauer. Die Teilnehmer*innen gedachten den unzähligen Opfern unterdrückter Gruppen, die die Partei seit ihrer Gründung demütigt, foltert und tötet.

100 Jahre KPCh – neues Video aus Tibet verdeutlicht Trauma durch Besetzung
Dass der Gründungstag der KPCh Anlass zur Trauer ist, zeigte auch ein Video, welches uns gestern aus der tibetischen Hauptstadt Lhasa erreichte. Eine tibetische Frau brach in Tränen aus, als sie eine Lichtprojektion der chinesischen Führung auf dem Potala-Palast filmte, auf der groß geschrieben stand: „Wir feiern den 100. Gründungstag der Kommunistischen Partei Chinas voller Begeisterung.“
Als ehemalige Heimat des Dalai Lama bleibt der Potala-Palast bis heute ein bedeutender Ort der tibetischen Identität und Kultur. Nach der Flucht des Dalai Lama ins Exil 1959 wandelte die Kommunistische Partei den Palast in ein Museum um, wo sie seitdem chinesische Propaganda über die Geschichte Tibets verbreitet.

Das Bündnis aus der Tibet Initiative, dem Weltkongress der Uiguren, der Ilham Tohti Initiative, dem Verein der Hongkonger in Deutschland, Germany stands with Hongkong, der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und der Gesellschaft für bedrohte Völker protestierte bereits letzte Woche gemeinsam mit weiteren Vereinen gegen die Olympischen Winterspiele, welche für 2022 in Peking geplant sind.
Last modified: 1. Juli 2021