In 100 Tagen beginnen die Olympischen Winterspiele in Peking. Diese Sportgroßveranstaltung wird einmal mehr rücksichtlos auf dem Rücken der Bevölkerung des Gastgeberlandes ausgetragen. Der Besuch, die Teilnahme und die Unterstützung dieser Olympischen Spiele ist in keiner Weise vertretbar. Deswegen fordern wir:
- Dass das Internationale Olympische Komitee die Spiele in ein demokratisches Land verlegt.
- Dass Politiker*innen die Eröffnungsfeier und die Olympischen Spiele in Peking nicht besuchen.
- Dass der deutsche Hauptsponsor Allianz SE seinen Sponsorenvertrag für die Winterspiele kündigt.
- Dass TV-Sender sich nicht vom Internationalen Olympischen Komitee instrumentalisieren lassen und die Propaganda-Show in die Welt tragen.
- Dass Athlet*innen sich mit dem Schicksal der Menschen in Tibet, Hongkong und Ost-Turkestan solidarisieren und ihre Möglichkeiten nutzen, auf Menschenrechtsverbrechen hinzuweisen.
Es ist höchste Zeit zu handeln. Für jene, die immer noch überlegen, warum die Olympischen Spiele boykottiert werden sollten, haben wir 100 Gründe zusammengetragen:
KEINE OLYMPISCHEN SPIELE IN CHINA, WEIL…
- …die Unterdrückung von Volksgruppen und Religionen alltäglich ist.
- …die Missachtung von grundlegenden Menschenrechten allgegenwärtig ist.
- …die systematische Unterdrückung dem olympischen Grundgedanken von einem „friedlichen Zusammenkommen“ diametral entgegensteht.
- …die chinesische Regierung “Sportswashing” betreibt, um ihr Image international aufzupolieren.
- …die Olympischen Spiele Kulturen durch Wettkämpfe zusammenbringen und kein imperiales Gehabe fördern sollen.
- …die Olympischen Sommerspiele 2008 in China und Tibet Protestwellen ausgelöst haben.
- …die Versprechen des Internationalen Olympischen Komitees und der chinesischen Regierung von 2008 (Verbesserung der Menschenrechte und Öffnung des Landes) nicht gehalten wurden.
- …die chinesische Regierung Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.
- …Amnesty International veröffentlicht hat, dass die Volksrepublik China weltweit das Land mit den meisten Hinrichtungen ist.
- …China eine unabhängige Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen in Tibet, Ost-Turkestan und anderen Regionen in China ablehnt.
- …die „Autonome Region Tibet“ seit 2008 nicht mehr selbstständig bereist werden darf, sondern nur noch in geführten Touristengruppen.
- …die Kommunistische Partei Taiwan immer aggressiver einschüchtert.
- …chinesische Truppen an der Grenze zu Indien zunehmend aggressiv gegenüber ihrem Nachbar auftreten.
- …christliche, muslimische und buddhistische Glaubensgemeinschaften und Falun-Gong-Praktizierende verfolgt werden.
- …China bei inhaftierten Minderheiten Organraub China betreibt.
- …Inhaftierten der Zugang zu einem Anwalt ihrer Wahl verwehrt wird
- …die Olympischen Sommerspiele 2008 zu Massenverhaftungen geführt haben.
- …China der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte eine Ermittlungsreise verwehrt.
- …chinakritischen deutschen Parlamentariern keine Visa erteilt.
- …China im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen für „Menschenrechte chinesischer Prägung“ wirbt und damit Menschenrechte weltweit schwächt.
- …China mit der „Seidenstraßen-Initiative“ weltweit Staaten finanziell und wirtschaftlich abhängig macht.
- …der „Freedom House Report 2021“ Tibet als „unfreiste Region der Welt“ eingestuft hat.
- …Frauen in Ost-Turkestan zwangssterilisiert werden.
- …Tibet nach den Olympischen Sommerspielen 2008 in einen Polizeistaat verwandelt wurde.
- …politischen Gefangenen Kontakt zu ihren Familien verweigert wird.
- …seit den Spielen 2008 unabhängige Medienvertreter*innen nicht mehr frei aus Tibet berichten können.
- …der uigurische Wirtschaftswissenschaftler Ilham Tohti wegen „Separatismus“ zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
- …sich über 155 Männer, Frauen, Student*innen, Mönche und Nonnen selbst angezündet haben, um auf anhaltende Repression durch die Kommunistische Partei aufmerksam zu machen.
- …in Ost-Turkestan ein Völkermord stattfindet.
- …in Tibet Menschen verhaftet werden, wenn sie ein Bild des Dalai Lama besitzen.
- …Rassismus gegen Schwarze in China ein lang existierendes Problem ist.
- …Arbeiter*innen in China ausgebeutet werden und Gewerkschaften verboten sind.
- …in Tibet unschuldige Tibeter*innen, darunter Jugendliche, in Haft zu Tode gefoltert werden.
- …die chinesische Regierung seit sieben Jahrzehnten kulturelle Auslöschung in Tibet betreibt.
- …Menschen in Ost-Turkestan mit Hilfe von Gesichtsscans überwacht und kontrolliert werden.
- …der Besitz der tibetischen Nationalflagge zu hohen Haftstrafen und Folter führen kann.
- …die uigurische Sprache systematisch zurückgedrängt wird.
- …Computerprogramme in Ost-Turkestan willkürlich über eine mögliche Inhaftierung entscheiden.
- …Millionäre in China spurlos verschwinden.
- …tibetische Kleinkinder Internatsschulen besuchen müssen, in welchen sie indoktriniert werden.
- …die chinesische Regierung in den vergangenen Monaten Dutzende Militärflugzeuge über das Gebiet Taiwans hat fliegen lassen.
- …die chinesische Regierung den Panchen Lama im Alter von sechs Jahren entführt hat. Er ist der jüngste politische Gefangene der Welt.
- …China die Vereinten Nationen instrumentalisiert, um seine innenpolitischen Interessen zu internationalisieren und zu legitimieren.
- …Tibetisch-Lehrer wegen „Anstiftung zum Separatismus“ angeklagt werden, nur weil sie sich für Tibetisch-Unterricht und Schutz der eigenen Sprache eingesetzt haben.
- …unter der Regierung von Präsident Xi Jinping die Menschenrechtslage in der Volksrepublik so schlimm ist wie lange nicht mehr.
- …seit 2008 Tibeter*innen im Exil ihre Familien in Tibet nicht mehr besuchen können, wenn sie ihre politische Meinung äußern oder sich für Menschenrechte einsetzen.
- …Chinas Propaganda Frauen als pflichtbewusste Gattinnen und Erzeugerinnen von Nachwuchs darstellt.
- …tibetische Nonnen und Mönche „umerzogen“ und indoktriniert werden.
- …Kantonesisch in Hongkong systematisch zurückgedrängt wird.
- …internationale Journalist*innen während der Spiele nicht frei berichten werden können (vorgeschobene Begründung: Corona-Schutz).
- …der Dalai Lama seit seiner Flucht 1959 Tibet nicht besuchen konnte.
- …es immer noch kein Lebenszeichen von des tibetischen Mönchs Bangri Rinpoche gibt, der unschuldig zu 18 Jahren Haft verurteilt wurde und dessen Haftstrafe am 30. Juli 2021 endete.
- …bis zu mehr als einer Million Uigur*innen in Internierungslagern gefangen sind, wo sie Indoktrinierung sowie psychischer und physischer Folter ausgesetzt sind.
- die chinesische Regierung im großen Stiel uigurische Zwangsarbeit einsetzt
- …in der Südmongolei Mongolisch gegen den Willen der Bevölkerung als Unterrichtssprache abgeschafft wurde.
- …in China ausländische Staatsbürger aus politischen Gründen in Haft sitzen.
- …seit 2017 ca. 16.000 Moscheen in Ost-Turkestan auf Anordnung der Regierung zerstört oder beschädigt wurden.
- …Chinas Einfluss auf die Vereinten Nationen, denen die Volksrepublik seit 1971 angehört, einen negativen Einfluss auf den Menschenrechtsdiskurs weltweit hat.
- …die chinesische Regierung in Tibet Raubbau an der Natur betreibt und damit das Ökosystem in Tibet gefährdet.
- …bisher mindestens 880.000 uigurische Kinder von ihren Familien getrennt und in Waisenhäusern untergebracht wurden.
- …der Schulunterricht in Tibet fast ausschließlich nur noch auf Chinesisch stattfinden darf.
- …China den Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo im Gefängnis sterben ließ.
- …China versucht, über Konfuzius-Institute das Narrativ der Kommunistischen Partei an deutschen Universitäten zu verbreiten.
- …auch in Hongkong Regierungskritik nun zu langen Haftstrafen führt.
- …die tibetische Sprache systematisch zurückgedrängt wird.
- …die chinesische Regierung bis zu 500 uigurische Intellektuelle festgenommen, inhaftiert und gegen ihren Willen in Internierungslagern eingesperrt hat.
- …die chinesische Regierung illegale Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer erhebt.
- … die Kommunistische Partei die Sino-British Joint Declaration missachtet und somit in Hongkong internationales Recht bricht.
- …die Kommunistische Partei im Jahr 2020 mehr als 600.000 tibetische Nomaden in Niedriglohnjobs überführte.
- …ethnische und religiöse Gruppen assimiliert werden, um so „gesellschaftliche Harmonie“ herzustellen.
- …Profit nicht über Menschlichkeit und Solidarität stehen sollte.
- …das Internationale Olympische Komitee die Sicherheit der Athlet*innen während ihres Aufenthalts in China nicht garantieren kann.
- …die uigurische Kultur in Ost-Turkestan nicht frei ausgelebt werden darf.
- …China Aktivist*innen im Ausland bedroht.
- …die chinesische Regierung massiv die Pressefreiheit eingeschränkt hat; China ist auf Platz 177 von 180 in der „Rangliste der Pressefreiheit“.
- …in Hongkong bereits mehr als 100 Demokratie-Aktivist*innen wegen des sogenannten „Staatssicherheitsgesetzes“ festgenommen wurden.
- …der Bau von Mega-Staudämmen im Hochland Tibets die Wasserversorgung in Zentralasien gefährdet.
- …der uigurische Akademiker Tashpolat Tiyip bei seiner Rückkehr aus Deutschland nach China im Jahr 2017 verhaftet wurde und daraufhin verschwand.
- …in China mindestens 76 Journalisten und 36 Blogger im Gefängnis sitzen.
- …wegen des Sicherheitsgesetzes in Hongkong Amnesty International seine Büros schließen musste.
- …Peking politischen Aktivismus der LGBTQI-Community strikt unterbindet.
- …in China alle 7,5 Sekunden eine Frau von ihrem Mann verprügelt wird – häusliche Gewalt ist ein großes Problem.
- …das Gedenken an das Tiananmen-Massaker nicht nur in Festland-China, sondern inzwischen auch in Hongkong unterdrückt wird.
- …die chinesische Regierung Berichte über die Ausbreitung des Corona-Virus‘ unterdrückt und mutige Bürger*innen verfolgt hat.
- …in Hongkong sämtliche Freiheitsrechte innerhalb von wenigen Jahren abgeschafft wurden.
- …Menschenrechtsanwälte in China für ihre Arbeit inhaftiert werden.
- …Tech-Firmen in China nur so lange frei wirtschaften können, bis sie ins Visier der Partei kommen.
- …kritische Universitäts-Professor*innen ihre Jobs verlieren.
- …ausländische Reporter*innen aus China ausgewiesen werden, wenn sie kritisch berichten.
- …Oskar-Gewinner*innen oder Sportler*innen aus dem chinesischen Internet komplett gelöscht werden, wenn sie sich kritisch gegen die Regierung äußern.
- …tibetische Musiker*innen, Poet*innen, Künstler und Schriftsteller*innen willkürlich verhaftet werden.
- …es in China keine Religionsfreiheit gibt.
- …durch die Zwangsumsiedlung von Tibeter*innen die Menschen von ihrem angestammten Land vertrieben werden sollen.
- …friedliche Proteste und die freie Meinungsäußerung sowie wie auch freie Versammlungen in Tibet und Ost-Turkestan verboten sind und mit äußerster Härte bestraft werden.
- …tibetische und uigurische Menschenrechtler*innen systematisch beschuldigt werden, die „Staatssicherheit zu gefährden“ oder „terroristische“ staatsfeindliche sowie „separatistische Agenden“ zu verfolgen.
- …Folter für die meisten Gefangenen in China eine grausame Realität ist und regelmäßig von den Behörden in Haft angewendet wird.
- …Gespräche und Chat-Verläufe auf Apps wie WeChat, von den chinesischen Behörden überwacht werden und nach Veröffentlichung von illegalen“ Informationen bis zu acht Jahren Gefängnisstrafen drohen.
- …nach den Protesten von 2008 die chinesische Regierung innerhalb von Tibet neue administrative und tatsächliche Hindernisse einführte, die die Bewegungsfreiheit von Tibeter*innen innerhalb ihres Landes erschweren.
- …die Kommunistische Partei versucht, westliche Demokratien zu unterwandern, die Welt neu zu ordnen und ihre autoritären Normen überall auf den Globus zu exportieren.
- …die schon lange angekündigte Ratifizierung des Internationalen Pakts über bürgerliche und zivile Rechte bis heute nicht erfolgt ist.
Last modified: 29. Oktober 2021