No Beijing 2022: Schreiben Sie an Ihre Abgeordneten im Bundestag
Musterbrief: diplomatischen Boykott fordern
Liebe/r [Name],
als Bürger/in des Wahlkreises [NAME] schreibe ich Sie an, weil ich zutiefst darüber besorgt bin, dass die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking ausgetragen werden sollen. Die Menschenrechtslage in China ist so katastrophal wie nie zuvor und ich appelliere daher an Sie als mein/e Abgeordnete/r, dass Sie sich im Bundestag dafür stark machen, dass Deutschland die Spiele diplomatisch boykottiert.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wählte Peking 2015 als Austragungsort für die Winterspiele mit der falschen Behauptung, die Spiele würden die Menschenrechtslage in China verbessern. Seit der Vergabe der Spiele wurden jedoch grundlegende Freiheiten und Menschenrechte unter der Führung von Präsident Xi Jinping auf unerbittliche Weise eingeschränkt.
Die Situation im besetzten Tibet hat sich dramatisch verschlechtert. Tibet wurde zu einem Überwachungsstaat umgewandelt, in dem zwischen 500 und 2000 politische Gefangene von Folter und Tod in Haft bedroht sind.
In Ostturkestan (chin.: Xinjiang) werden zwischen 1,8 und 3 Millionen Uigur*innen und andere Turkvölker willkürlich in „Umerziehungslagern“ festgehalten, wo sie unmenschlicher Behandlung und politischer Indoktrination ausgesetzt sind.
Massenverhaftungen haben zuletzt auch Hongkong erschüttert, nachdem tausende Menschenrechtsaktivist*innen, darunter Jugendliche, festgenommen wurden, weil sie für den Erhalt ihrer Demokratie eintraten.
In der Süd-Mongolei wird Kindern das Recht genommen, ihre Muttersprache zu sprechen. Kulturelle Zwangsassimilierung solcher Art verfolgt das chinesische Regime bei „Minderheiten“ mittlerweile aggressiver als je zuvor.
Auch scheut die chinesische Führung nicht davor zurück, geopolitische Spannungen zu entfachen, indem sie militärische Drohungen an Taiwan sendet und eine Expansionspolitik im südchinesischen Meer sowie an der Grenze zwischen Indien und Tibet betreibt und somit sowohl die regionale als auch die globale Sicherheit gefährdet.
Seit zwei Jahrzehnten versuchen Menschenrechtsorganisationen weltweit, das IOC über diese Situation aufzuklären. China zum Austragungsort der Spiele zu machen bedeutet, dass die gravierenden Menschenrechtsverletzungen heruntergespielt werden und das falsche Narrativ derr „Erfolgsgeschichte“ der Kommunistischen Partei legitimiert wird, während in Chinas Gefängnissen unschuldige Menschen gefoltert werden und sterben.
Bereits 2008 weigerte sich das IOC zuzuhören und vertrat bereits bei der damaligen Vergabe der Sommerspiele an Peking die Ansicht, sie würden für die Verbesserung der Menschenrechtslage sorgen. Beispiele wie Tibet, Ostturkestan und Hongkong zeigen jedoch, dass das genaue Gegenteil der Fall war.
Ich bitte Sie daher mit Nachdruck: setzen Sie sich bei Ihrer Partei, im Bundestag und bei der Bundesregierung dafür ein, dass Deutschland sich zu einem diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking entscheidet!
Wenn unser Land glaubhaft für Menschenrechte und Demokratie eintreten möchte, dann sollten deutsche Diplomat*innen und politische Vertreter*innen nicht als Gäste an den Spielen teilnehmen.
Über ein Rückmeldung von Ihnen würde ich mich sehr freuen. Für weitere Informationen verweise ich Sie auf die Tibet Initiative Deutschland: https://www.tibet-initiative.de/mitmachen/kampagnen/no-beijing-2022/
Freundliche Grüße,
[NAME]