Berlin, 10. März 2015. Anlässlich des 56. Gedenktages des Tibetischen Volksaufstandes von 1959 finden bundesweit mehr als 25 Protestaktionen gegen die anhaltende Unterdrückung in Tibet statt. Die Demonstrationen und Mahnwachen sind Teil der Kampagne „Flagge zeigen für Tibet“ der Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID). Zudem hissen heute Hunderte Städte, Gemeinden und Landkreise in ganz Deutschland offiziell die tibetische Flagge und setzen sich damit für das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes und die Menschenrechte in Tibet ein.
„Entgegen unserer anfänglichen Hoffnung auf eine neue, dialogorientierte Tibet-Politik der chinesischen Regierung, hat sich seit Xi Jinpings Amtsantritt 2013 die Menschenrechtssituation in Tibet nur weiter verschlechtert“, sagt Nadine Baumann, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland. „Vor allem werden grundlegende Freiheitsrechte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, auf Versammlungs- sowie Religionsfreiheit massiv eingeschränkt.“
„Dass die Regierung auch weiter auf militärische Mittel setzt, zeigt Chinas unlängst verkündete Absicht, die Ausgaben für Rüstung ein weiteres Mal um 10 Prozent zu steigern. Insbesondere auch Tibet ist davon betroffen“, sagt Nadine Baumann. „In Tibet werden friedliche Proteste brutal niedergeschlagen, Dörfer werden überwacht, ihre Bewohner bespitzelt und eingeschüchtert. Die Präsenz des Militärs und der Sicherheitskräfte ist in Tibet absolut erdrückend.“
Keine Meinungsfreiheit – Flagge zeigen verboten
Brutale Übergriffe, Gefängnisstrafen, Folter – in Tibet erleben viele Tibeter genau das, wenn sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen. In Tibet ist allein der Besitz der tibetischen Flagge verboten. Wer sich darüber hinwegsetzt, muss mit drakonischen Strafen rechnen. Die Städte, Gemeinden und Landkreise, die am 10. März die tibetische Flagge hissen, sprechen sich gegen die anhaltende Unterdrückung aus und setzen ein Zeichen der Solidarität mit dem tibetischen Volk: www.tibet-flagge.de/teilnehmer
Mindestens 137 Selbstverbrennungen in Tibet seit 2009 sind das Ergebnis einer gnadenlosen Unterdrückungspolitik der chinesischen Regierung. Dort, wo Selbstverbrennungen stattgefunden haben, werden mittlerweile ganze Familien und Gemeinden mit sogenannten Kollektivstrafen belegt. „Wir fordern die chinesische Regierung auf, endlich wieder den Dialog mit den Vertretern der tibetischen Exilregierung aufzunehmen und so ein Ende der Gewalt herbeizuführen“, so Baumann.
Bundesweite Protestaktionen für Tibet
Neben den bundesweiten Protestaktionen finden in Frankfurt, Hamburg und München Demonstrationen vor den chinesischen Konsulaten statt. In Berlin organisieren Tibet-Aktivisten einen mehrstündigen Mahnlauf um die chinesische Botschaft.
Aktionen der TID zum 10. März in Deutschland: www.tibet-flagge.de/termine/
Pressekontakt: Alicia Barreda Pérez, presse@tibet-initiative.de, 030|42081534; Mobil: 0176|98607650
Last modified: 25. Oktober 2017