Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) hat 10.000 Unterschriften für die Freilassung politischer Gefangener in Tibet gesammelt. Die TID hatte dazu aufgerufen, sich für den Filmemacher und Regisseur Dhondup Wangchen, der am 5. Juni nach sechs Jahren aus der Haft entlassen werden soll, einzusetzen. Die 10.000 Unterzeichner haben sich auch für die Freilassung des tibetischen Nomaden Runggye Adak und des Aids-Aktivisten Wangdu ausgesprochen, der 2008 zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden war.
„Willkürliche Verhaftungen sind in Tibet an der Tagesordnung. Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen in Tibet. Die chinesische Regierung versucht systematisch kritische Stimmen mundtot zu machen. Nicht selten werden die Inhaftierten derart misshandelt, dass sie an den Folgen sterben“, sagt Anna Momburg-Vanderpool, TID-Kampagnenreferentin.
Seit 1989 setzt sich die TID für die Freilassung politischer Gefangener in Tibet ein. Derzeit sind mindestens 850 politische Gefangene in Tibet dokumentiert. Hunderte mehr gelten als verschwunden. Der Besitz eines Dalai Lama Bildes oder die Teilnahme an einer Demonstration können schon zur Verhaftung führen.
Infos
Dhondup Wangchen soll am 5. Juni 2014 aus der Haft entlassen werden. Der Filmemacher und Regisseur war 2008 von chinesischen Beamten wegen seines Dokumentarfilmes „Leaving Fear Behind“ festgenommen und zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Seither setzt sich die TID für seine Freilassung ein.
Wangdu wurde im März 2008 von Beamten des Büros für Öffentliche Sicherheit in seiner Wohnung in Lhasa verhaftet und am 28. Oktober 2008 u.a. wegen „Spionage“ zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, im Auftrag der Tibetischen Exilregierung Flugblätter und CDs vervielfältigt und verteilt sowie zu Protestaktionen aufgerufen zu haben.
Runggye Adak wurde im August 2007 während der Eröffnungszeremonie des jährlich stattfindenden Pferderennens in Lithang verhaftet. Der tibetische Nomade wurde am 20. November 2007 u.a. wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu acht Jahren Haft verurteilt.
Weitere Informationen zu den politischen Gefangenen in Tibet
Pressekontakt: Alicia Barreda Pérez, E-Mail: presse@tibet-initiative.de, Tel.: 030|42081534
Last modified: 25. Oktober 2017