Der 19-jährige Mönch Tenzin Nyima ist tot. Chinesische Beamte haben den tibetischen Teenager im Gefängnis zu Tode gefoltert.
Sein gesamtes Dorf kämpfte bis zuletzt um sein Überleben, doch nun ist Tenzin Nyima tot. Der 19-jährige Mönch, den seine Freunde nur „Tamey“ nannten, starb vergangenen Dienstag im Kreis seiner Familie. Bereits seit Oktober 2020 lag er im Koma, weil ihn chinesische Beamte in einem Gefängnis fast zu Tode gefoltert hatten.
Sein Verbrechen: Der Teenager hatte gemeinsam mit vier anderen jungen Mönchen im osttibetischen Dorf Dza Wonpo friedlich vor der Polizeistation demonstriert und die Unabhängigkeit Tibets gefordert. Im November 2019 landete er deswegen das erste Mal im Knast, fünf Monaten später kam er frei. Doch weil er es wagte, über seine Haftzeit zu sprechen, nahmen ihn die Behörden im Mai 2020 erneut fest.
Als er im vergangenen Oktober schließlich ins Koma fiel, wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Seine Freunde, Verwandten und Nachbarn kämpften verzweifelt für ihn. Die gesamte Dorfgemeinschaft sammelte Spenden, um die horrenden Krankenhauskosten bezahlen zu können. Doch nun haben sie ihren Kampf verloren: Tamey ist am 19. Januar seinen Verletzungen erlegen.
Last modified: 12. Februar 2021