Der 16-jährige Schüler Dorjee Tsering hat sich am Montag, 29.2.2016 in Dehradun, Bundesstaat Uttarakhand in Indien selbst in Brand gesetzt und dabei „Free Tibet“ (Freiheit für Tibet) gerufen. Der junge Tibeter hat überlebt. 95 Prozent seines Körpers sind jedoch verbrannt. Er wird derzeit in einem Krankenhaus in Delhi behandelt. Diese Nachricht erschüttert uns zutiefst. Seit Februar 2009 haben sich mehr als 140 Tibeterinnen und Tibeter aus Protest gegen die chinesische Unterdrückungspolitik und als Hilfeschrei an die Welt selbst verbrannt. Dass sich ein so junger Tibeter im Exil ebenfalls zu diesem drastischen Schritt entschließt, zeigt deutlich, wie dringend die Solidarität der Weltgemeinschaft ist. Die westlichen Regierungen müssen endlich für die Rechte des tibetischen Volks und ein Ende der Gewalt gegen die Tibeter eintreten. In Tibet herrscht ein Klima der Angst. Die chinesische Regierung kennt auf den tibetischen Ruf nach Selbstbestimmung immer nur die gleiche Antwort: Gewalt und Repressionen. Immer mehr Truppen werden in die abgeriegelten Krisenregionen verlegt, Demonstrationen werden erbarmungslos niedergeschlagen. Es steht zu befürchten, dass es unmittelbar vor dem 10. März zu Unruhen und möglicherweise auch zu weiteren Selbstverbrennungen kommt.
Nadine Baumann, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland e.V.
Quellen:
http://www.voatibetanenglish.com/a/3214876.html
http://www.rfa.org/english/news/tibet/burns-03012016164905.html (s.a. Zweite Selbstverbrennung: Tibetischer Mönch Kalsang Wangdu am Montag, 29.2.2016 in Kardze, Ost-Tibet)
Last modified: 3. November 2017