01.11.2015
Bei den Ethnologischen Filmtagen ist es schon Tradition einen Abend einem Tibet-Film zu widmen. Und am 1. November 2015 hatte das Münchner Publikum die Möglichkeit als Weltpremiere den Dokumentarfilm Sehnsucht-Tibet – Ein Leben im Exil zu sehen. Im vollen Saal des Monopolkinos fand anschließend eine Diskussionsrunde mit dem aus Bamberg angereisten Regisseur Christian Beyer statt.
Eigentlich stand Christian Beyers Wunsch einmal nach Kathmandu zu reisen fest im Raum noch bevor der Film überhaupt Gestalt annahm. Dann kam die „zufällige“ Begegnung mit dem Vorsitzenden der TID, Wolfgang Grader, und der junge, drahtige Franke mit Dreadlocks, Musiker und Kameramann vom Beruf, machte sich auf die Reise nach Nepal und Indien, um innerhalb 14 Tagen diesen Film zu drehen. Dank der hervorragenden Beziehungen Wolfgang Graders, wurden so manche Türen geöffnet und Termine ermöglicht, die sonst nicht stattgefunden hätten, wie z.B ein Audienz mit dem Dalai-Lama. Für Christian Beyer eine einmalige und berührende Erfahrung.
Der Fokus des Filmes liegt bei dem nepalesischen Aufenthalt der Tibeter. Zwar werden sie dort aufgenommen und geduldet, aber müssen bald weiterreisen, so steht es im „Gentlemen’s Agreement“, das von der nepalesischen Regierung, dem UNHCR und der Tibetischen Exilregierung informell beschlossen wurde. Das arme Land Nepal spürt am meisten den Druck der chinesischen Regierung, den wichtigsten Wirtschaftspartner dieser Gegend. Deshalb trauen sich die Tibeter, die in Nepal bleiben, nicht vor der Kamera zu reden.
Anders verhält es sich in Dharamsala, wo die tibetische Gemeinschaft fest etabliert ist. Dort wachsen viele tibetische Kinder auf, die von ihren Eltern über den Himalaya geschickt wurden, in der Hoffnung ihnen eine bessere Zukunft zu garantieren. Aber diese Zukunft beinhaltet auch für viele Tibeter – ob Geistlichen oder einfache Bürger – die leise Sehnsucht einer Rückkehr in die Heimat, um die Verwandten wieder zu sehen oder an der Zukunft des Landes mitwirken zu können.
Der Film wird noch einmal gezeigt am 15.11.2015 um 19 Uhr im Kim-Kino im Einstein, Einsteinstr. 42
81675 München.
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Seit über einem halben Jahrhundert ist Tibet von China besetzt. Zehntausende Tibeter sind aus ihrer Heimat geflohen und leben im Exil – ob sie jemals wieder nach Tibet zurückkehren können, ist ungewiss. 2012 begleitete der Regisseur Christian Beyer unsere Vorsitzenden, Wolfgang Grader, bei seiner Reise nach Nepal und Indien, um die Situation der Exiltibeter zu dokumentieren.
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Last modified: 27. Februar 2018