
Eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich für einen diplomatischen Boykott der Winterspiele in Peking aus. Das ergibt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Tibet Initiative Deutschland. 53 Prozent der Befragten fordern einen Boykott durch deutsche Politiker*innen, 24 Prozent lehnen einen solchen ab.
Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland, dazu:
„Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigen deutlich: Die deutsche Bevölkerung ist weiter als die Politik. In Anbetracht der massiven Menschenrechtsverletzungen in Tibet, Xinjiang und China dürfen Olaf Scholz und Annalena Baerbock nicht weiter schweigen: Sie müssen sich jetzt zu einem diplomatischen Boykott bekennen. Dabei sollten sie den Grund für ihr Fernbleiben klar benennen: Repression und Unterdrückung in China. Fatal wäre, wenn sich die neue Ampel-Koalition hinter Ausreden wie Corona-Restriktionen versteckt. Ein gemeinsamer gesamteuropäischer Boykott wäre wünschenswert – wenn dieser allerdings nicht erreicht werden kann, sollten Scholz und Baerbock auch allein Position beziehen. An dieser Frage wird sich zum ersten Mal zeigen, ob die Ampel-Partner ihre Ankündigungen im Koalitionsvertrag bezüglich China ernst meinen.“
Allianz in Kritik
Auch der einzige deutsche Sponsor der Spiele – die Allianz – steht in Kritik aufgrund seines Olympia-Sponsorings: So sagt eine Mehrheit von ebenfalls 53 Prozent, dass der Allianz-Konzern den Sponsorenvertrag für die Olympischen Winterspiele 2022 in China angesichts der dortigen Menschenrechtsverletzungen kündigen sollte. 19 Prozent sprechen sich dagegen aus.
Tenzyn Zöchbauer kommentiert dies wie folgt:
„Auch deutsche Sponsoren der Spiele in Peking sind in der Verantwortung: Der deutsche Allianz-Konzern unterstützt die Olympischen Spiele in der chinesischen Diktatur mit Hunderten Millionen Euro. Die Deutschen sagen zu Recht: Das geht gar nicht! Der Allianz-Konzern hat bereits während Nazi-Deutschland von Unterdrückung profitiert. Die Allianz sollte sich genau überlegen, ob sie erneut mit einem Regime in Zusammenhang gebracht werden will, das Internierungslager für unterdrückte Gruppen errichtet. Unsere Forderung ist klar: Die Allianz muss ihr Olympia-Sponsoring für die Spiele in Peking beenden.“
Weitere Informationen:
Alle Ergebnisse der Umfrage im Detail
Petition: 44.000 Unterschriften gegen das Allianz-Sponsoring
Petition: Diplomatischer Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking 2022!
Pressekontakt:
David Missal
030 42 08 15 34
presse@tibet-initiative.de
Last modified: 30. Juni 2022