Chinesische Sicherheitskräfte haben am Donnerstag und Freitag mehr als 1.000 Tibeter*innen festgenommen. Hintergrund waren Proteste gegen ein Staudamm-Projekt der chinesischen Regierung in Sichuan. Die Tibet Initiative Deutschland fordert die sofortige Freilassung der Tibeter*innen und eine Erklärung von Außenministerin Baerbock zum Vorfall.
Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative:
„Die von der chinesischen Regierung festgenommenen Tibeter*innen wollten einzig und allein ihre Klöster, ihre Dörfer, ihre Heimat beschützen. Trotz der massiven Unterdrückung von Tibeter*innen in China haben sie sich auf die Straße getraut und für ihre Rechte demonstriert. Nun ist der chinesische Staat mit Elektro-Schockern, Wasserwerfern und Pfefferspray gegen sie vorgegangen. Dass uns trotz Zensur Bilder der Proteste erreichen, zeigt wie dramatisch die Lage ist. Wir fordern, dass die chinesische Regierung die Tibeter*innen unverzüglich freilässt. Von Außenministerin Baerbock erwarten wir ein öffentliches Statement zum Vorfall: Annalena Baerbock muss klare Kante gegen das brutale Vorgehen der Kommunistischen Partei zeigen.“
Bereits seit mehr als einer Woche demonstrieren Tibeter*innen gegen das Staudamm-Projekt im „Autonomen Bezirk Garzê“ in West-Sichuan. Radio Free Asia berichtet, dass der Staudamm sechs buddhistische Klöster und zwei Dörfer zerstören würde. In den Klöstern leben Hunderte Mönche, von den Dorf-Umsiedlungen wären rund 2000 Menschen betroffen.
Pressekontakt: David Missal, +49 151 2502 1295, presse@tibet-initiative.de
Last modified: 4. März 2024