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Die folgende Seite gibt einen Überblick über den Ressourcenabbau der chinesischen Regierung in Tibet zu.
In Tibet sind nahezu alle erdenklichen Rohstoffe vorhanden (siehe Karte unten). Jeden einzelnen dieser Rohstoffe vollständig darzustellen ist vom Umfang her enorm schwierig. Deshalb konzentriert sich diese Seite darauf einen Überblick zu geben. Aufgrund der Aktualität des Themas, wird dabei als Beispiel verstärkt auf Lithium eingegangen.
Zusätzlich werden ein paar der internationalen Vernetzungen bzgl. tibetischer Rohstoffe verdeutlicht. Denn nicht nur die chinesische Zentralregierung profitiert von der Besetzung Tibets.
Investoren auf der ganzen Welt sind Nutznießer des Raubbaus.
Unkontrollierter Raubbau, die Verschmutzung der Umwelt und deren Folgen sind immer häufiger Ursache für Proteste in Tibet. Chinas enormes Wirtschaftswachstum und der Hunger der Industrie nach Seltenen Erden und anderen Mineralien treffen in Tibet auf die Religion und eine traditionelle Weidewirtschaft, die für die Stabilität und Einheit mit der Natur von zentraler Bedeutung sind. So sind es vor allem Bergbauaktivitäten in der Nähe heiliger Berge und Seen, die immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Tibetern und chinesischen Bergbauunternehmen führen.
Der Dalai Lama selbst verwies erst 2019, bei einem Besuch durch Mitglieder des Bundestages (u.a. Margarete Bause), auf das Thema. Er betonte die Rolle Tibets als Rohstoffquelle der chinesischen Regierung.
Der Abbau von Bodenschätzen in Tibet dient dem Profit chinesischer und westlicher Unternehmen, sowie der Politik. Keine Rolle spielen die Interessen der ursprünglichen Bewohner des tibetischen Plateaus. Nicht umsonst wird Tibet seit dem Einmarsch 1949/50 auch als „Schatzhaus des Westens“ bezeichnet. Es ist reich an Rohstoffen: Auf einer Fläche von rund 2,5 Millionen km² kommen u.a. Lithium, Gold, Kupfer, Blei, Zink, Silber und Uran vor. Der Bau von Straßen, Bahnstrecken sowie von Staudämmen zur Stromgewinnung soll den Abbau der Bodenschätze erleichtern und ist im letzten Jahrzehnt massiv vorangetrieben worden. Überall entstehen neue Minen.
Die chinesische Regierung lässt nichts unversucht, um die Kontrolle über die Tibeter auszuweiten und sie jeglicher Mitbestimmung über ihr Land und ihre Ressourcen zu berauben. Durch Zwangsansiedlung, Landraub und Umweltverschmutzung wird den Tibetern zunehmend ihre Lebensgrundlage genommen.
Für die Forschung an Lithium-Ionen Batterien – dem Hauptverwendungszweck von Lithium – gab es im Jahr 2019 den Nobelpreis für Chemie. Doch längst ist bekannt, dass der Abbau, des für unsere Handys und E-Autos so wichtigen Metalls, dramatische Folgen für die Umwelt hat. Und der weltweite Bedarf steigt rasant. Von 2015 bis 2017 hat sich der Preis für eine Tonne Lithiumhydroxid mehr als verdoppelt. Tendenz steigend. So geht Volkswagen bis 2023 von einer Verdoppelung des weltweiten Bedarfs an Lithium aus.
Gute Nachrichten für die chinesische Regierung, schlechte für die Menschen und die Natur Tibets. China hat nach Schätzungen die viertgrößten Lithium Reserven der Welt. Der Großteil davon befindet sich in Tibet.
Lithium wird vor allem in den trockenen Salzsee-Becken des Tsaidam-Beckens in Amdo und in Kardze, Kham, abgebaut. Allein in Amdo soll es offiziellen Quellen zufolge 16,1 Milliarden Tonnen Lithiumchlorid oder Lithiumsalz geben.
Ebenfalls von zentraler Bedeutung ist der Chabyer Tsaka (chin: Zabuye). Der See wird zunehmend „bewirtschaftet“ und enthält neben Lithium auch Uran.
Das liegt unter anderem an dem geringen Lithiumgehalt des Wassers. Je geringer der Gehalt, desto mehr Zeit benötigt die Lauge in den „Reinigungsbecken“ zum ablagern anderer Stoffe. Und je länger die Lauge wiederum trocknen muss, desto höher ist das Risiko für die Umwelt.
Hinzukommt, dass die Menge an zusätzlichen Chemikalien die in das Wasser gepumpt werden, bei relativ geringer Lithiumkonzentration enorm steigt. Die Bereitstellung dieser Chemikalien macht bei Lithium aus der Region 70 % der Produktionskosten aus. Dabei ist davon auszugehen, dass die Entsorgung dieser vielen Chemikalien nicht gerade umweltfreundlich abläuft. All dies führt dazu, dass „chinesisches“ Lithium in der Herstellung fast doppelt so teuer ist wie südamerikanisches.
Viele Wissenschaftler sehen in dem Umstand, dass die meisten Lithiumvorkommen in „instabilen“ Ländern – wie etwa China – sind, einen weiteren Anlass zur Sorge.
Das Lithium aus der Region ist also besonders teuer, besonders umweltschädlich und menschenrechtlich prekär.
Die Stuttgarter Daimler AG konkurriert derzeit mit „Build Your Dreams“ (BYD), einem Batteriehersteller, um die Lithiumsalze in Tibet zum Bau von Autos. Und auch Volkswagen schmiedet eine Allianz mit China in Sachen Elektroautos. Sandra Ritzel von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GIZ) sieht es neben dem „Klimaschutz“ als erklärtes Ziel: „die Sicherheit der Energieversorgung in beiden Ländern zu verbessern. […]“ „Deutsche Unternehmen könnten leichter auf den chinesischen Markt zugreifen“, sagt sie.
Siemens etwa hilft kräftig mit, den 13. Fünfjahresplan (Wasserumleitung, Ausbau der Eisenbahnlinie und Stromnetze u.v.m.) der chinesischen Regierung zu erfüllen. Mit Siemens Technologie kann eine große Menge an Wasserkraft durch ganz China bis nach Shanghai und Guangzhou geschickt werden.
Der chinesische Herrsteller von Elektroautos „Build Your Dreams“ (BYD) ist zusammen mit Tesla weltweiter Branchenführer. Das Unternehmen hat 2010 von der chinesischen Regierung die exklusiven Schürfrechte am Zabuye Lake in Tibet bekommen. Die Dauer des unrechtmäßigen Abkommens beträgt 20 Jahre.
Mit von der Partie: Warren Buffet. Er ist einer der reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt. Hält milliardenschwere Anteil an Apple oder Coca Cola, und ganz nebenbei 10 % BYD. Es sind also nicht nur deutsche Firmen die sich über Umwege am Raubbau in Tibet beteiligen. Vielmehr handelt es sich um ein internationales Netzwerk an Nutznießern. Nur zwei Verlierer sind klar erkennbar: die Natur und die Bevölkerung Tibets.
Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist das Bereitstellen und Aufarbeiten teils schwer zugänglicher Informationen. Dazu stehen wir mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt im Austausch. Zusätzlich versuchen wir diese Informationen durch Veranstaltungen aktiv zu verbreiten.
Helfen Sie uns, dass die Probleme in Tibet nicht vertuscht werden können. Unterstützen Sie uns jetzt – einfach und unkompliziert – mit einer Online-Spende.
/ Henry Sanderson: „Electric Cars: China powers the battery supply chain“, Financial Times .
/ Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR): DERA Rohstoffinformationen 33. Rohstoffrisikobewertung – Lithium, BGR.
/ Gabriel Lafitte: Tibet’s resource curse, chinadialogue.
/ Gier nach Profit. Rücksichtslose Ausbeutung von Tibets Ressourcen, in: Brennpunkt Tibet, Ausgabe 3|2016
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