Pressemitteilung: Berlin, 06. Juni 2021
Ethno-Propaganda an Konfuzius-Instituten stoppen – gemeinsame Online-Aktion der Tibet Initiative Deutschland und des Weltkongress der Uiguren
Das Konfuzius-Institut München verbreitet derzeit im Rahmen einer aktuellen Social-Media-Aktion Propaganda über Tibeter*innen und Uigur*innen. Die massiven Menschenrechtsverletzungen in Tibet und Ostturkestan (Xinjiang) werden dabei ausgeblendet. Die Tibet Initiative Deutschland und der Weltkongress der Uiguren zeigen in einer Online-Kampagne die Realität in den beiden Regionen. Sie fordern eine realistische Darstellung der beiden in China unterdrückten Volksgruppen.

Auf Facebook und Instagram mimen die han-chinesischen Mitarbeiter*innen des Konfuzius-Instituts mithilfe einer chinesischen App glückliche Tibeter*innen und Uigur*innen nach, die – so wörtlich – „China lieben“ würden. Das Konfuzius-Institut bezeichnet die Volksgruppen als „chinesische Nationalitäten“. Tatsächlich unterscheiden sich Tibeter*innen und Uigur*innen durch Sprache, Kultur und Aussehen von der han-chinesischen Mehrheitsgesellschaft.
Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative:
„Der Begriff ‚chinesische Nationalitäten‘ zeigt, wie Konfuzius-Institute ihren Lehrauftrag auffassen: Es geht darum, die Vorstellungen der Kommunistischen Partei Chinas in Deutschland zu verbreiten. In China müssen tibetische und uigurische Traditionen schon lange für Touristenfotos herhalten. Echte Bräuche, Religionen und Traditionen unterdrückt die chinesische Führung. Der respektlose Umgang mit Tibeter*innen und Uigur*innen kommt durch die Konfuzius-Institute nun auch bis nach Deutschland. Wir fordern, dass Konfuzius-Institute die Situation in Ostturkestan und Tibet realistisch darstellen. Uigur*innen und Tibeter*innen sind mehr als hübsches Beiwerk, das der Unterhaltung dient.“
Haiyuer Kuerban, Leiter des Berlin Büro Weltkongress der Uiguren:
„In Osttukestan werden 1.8-3 Millionen Uigur*innen und andere turkstämmige Gruppen unter grausamen Bedingungen in Internierungslagern von der chinesischen Regierung willkürlich festgehalten: der Grund ist ihre Kultur und Religion. Die Propaganda-Aktion des Konfuzius-Instituts München ist Teil der chinesischen Strategie, die brutale Realität in Ostturkestan und Tibet zu vertuschen und ein Gegennarrativ zu verbreiten. Wenn jemand die Realität kennen möchte, mit der Uigur*innen oder Tibeter*innen konfrontiert sind, sollte er sie direkt von den Betroffenen hören.“
In einer Social-Media-Kampagne klären die Tibet Initiative und der Weltkongress der Uiguren auf: Massive Menschenrechtsverletzungen in Ostturkestan (Xinjiang) und Tibet sind Alltag. Uigur*innen und Tibeter*innen werden interniert, gefoltert und ermordet. Die tibetische und uigurische Sprache sind weitestgehend verboten. Muslimischer und buddhistischer Glaube sind stark reguliert.
Tibet Initiative Deutschland stellt die unterdrückte Nationalität der Tibeter*innen vor
Weltkongress der Uiguren stellt die unterdrückte Nationalität der Uigur*innen vor

Das Konfuzius-Institut München ist eines von 19 deutschen Konfuzius-Instituten. Vereinzelt arbeitet das Institut mit der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen. Außerdem „unterstützt“ es laut eigenen Angaben die Stadt München „in ihren Beziehungen zu China“.
Kontakt: Tenzyn Zöchbauer, Tibet Initiative Deutschland
Telefon: 030 420 815 21, E-Mail: politik@tibet-initiative.de
Last modified: 11. August 2021