
Das Regal mag erstmal unverfänglich erscheinen, wenn es denn nicht nur um Kultur, Sprache, Kinder oder Kochen ginge. Nein, es werden unverblümt auch Bücher der chinesischen Staatspropaganda wie „Xi Jinping: China regieren“ präsentiert.Die Auswahl geschehe einvernehmlich mit der China Book Trading GmbH, einer 100%gen Tochter der KPCh.
Thalia will zwar über diese zeitlich begrenzte Aktion am Ende den Leser entscheiden lassen, zeigt aber damit, dass der Weg zum Handlanger der Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei Chinas nicht weit ist.
Dabei ist nicht allein Thalia willfährig, wie ein weiteres von vielen Beispielen zeigt: Im Handelsblatt findet sich regelmäßig eine bezahlte Sonderveröffentlichung von China Watch, einem Monatsblatt von China Daily (Tageszeitung in staatlicher Hand der Volksrepublik China). Vorsorglich wird jedoch darauf hingewiesen, dass „für den Inhalt ausschließlich die Redaktion von China Daily verantwortlich“ ist.
Auch wenn die Filiale Münster noch kein gesponsertes Regal aufgestellt hat: Wehret den Anfängen!
Unsere Leseempfehlung für die Verantwortlichen von Thalia:
Die lautlose Eroberung: Wie China westliche Demokratien unterwandert und die Welt neu ordnet von Hamilton und Ohlberg (ebenfalls bei Thalia).
Wer diese erdrückende Dokumentation gelesen hat, versteht, dass das Bücherregal beispielhaft ist für „ein vollkommenes Werkzeug der wirtschaftlichen Staatskunst oder [später auf anderer Ebene] der wirtschaftlichen Erpressung durch China“. Man versteht auch, dass China es bevorzugt, weniger auf Regierungsebene zu agieren mit (sehr behutsam) kritischer Kanzlerin und Bundesministern, sondern mehr auf Landes-, Städte- und Schulebene mit seinem nicht zu überhörenden Lockruf, Geld und Freundschaft zu bieten.
Ein Beitrag zur Mahnwache vor Thalia sowie einer gemeinsamen Mahnwache der Regionalgruppe Münster mit der Gesellschaft für bedrohte Völker erschien auf dem Youtube-Kanal der deutsch-arabischen Zeitung Münster:
Last modified: 26. August 2021