
Kontakt:
David Missal, Tibet Initiative Deutschland, + 49 151 2502 1295, presse@tibet-initiative.de (deutsch)
Bini Guttmann, Never Again Right Now, +43 664 4030772, bini@eujs.org (deutsch)
Jacob Kessler, Students for a Free Tibet, +1516 776 6472, jacob@studentsforafreetibet.org (englisch)
Menschenrechtsaktivist*innen ketten sich an Allianz-Zentrale
Tibetische, deutsche und jüdische Aktivist*innen fordern einen Sponsoren-Rückzug der Allianz für die Olympischen Winterspiele in Peking
BERLIN. Aktivist*innen haben sich an die Allianz-Zentrale in Berlin-Adlershof gekettet. Sie weigern sich, das Allianz-Gelände zu verlassen. Mit ihrer gewaltfreien Sitzblockade fordern die Aktivist*innen von Allianz-Chef Oliver Bäte, dass der Konzern sein Sponsoring der Olympischen Spiele in Peking unverzüglich beendet und sich öffentlich zur Menschenrechtslage in China positioniert. Die Aktivist*innen befinden sich nach wie vor am Allianz-Gebäude, Polizei ist vor Ort eingetroffen (Stand: 11 Uhr).
Um 10 Uhr begannen die Aktivist*innen ihren friedlichen Protest: Sie betraten das Allianz-Gelände und ketteten sich mit Schlössern an die Eingangstüren der Konzern-Zentrale. Während Ihres Protests riefen sie Slogans, darunter: „Völkermord und Allianz – Ne‘ Geschichte mit Konstanz“ und „Allianz, beende das Sponsoring!“.
Die Aktion folgt monatelangem Protest der Tibet Initiative Deutschland, welche bereits vor zwei Wochen eine Petition und ein Schreiben in der Sache an die Allianz überreicht hatte. In der Petition forderten mehr als 46.000 Menschen den Sponsoren-Rückzug der Allianz. Das Unternehmen war nicht bereit, die Petition persönlich entgegenzunehmen. Bis heute erhielt die Tibet Initiative keine Antwort auf ihr Schreiben.
Padma Wangyal (73), tibetischer Aktivist:
„Die Allianz unterstützt Spiele in einem Land, das Tibeter, Uiguren und Hongkonger unterdrückt. Unsere Tradition und Kultur sollen ausgelöscht werden. Ich fordere von der Allianz: Stellen Sie Wirtschaftsverträge nicht über Menschenleben. Ich wurde in Tibet geboren und musste mit 6 Jahren aus meiner Heimat fliehen. Nie hätte ich gedacht, dass der Kampf für Menschenrechte so lange dauern wird.“
Mischa Ushakov (23), jüdischer Aktivist und Mitgründer von Never Again Right Now:
„Die Allianz unterstützte das NS-Regime und profitierte davon. Die Allianz sagt, dass sie ihre Nazi-Unterstützung aufgearbeitet hat. Doch das Sponsoring der Genozid-Spiele in China macht klar: Die Allianz heuchelt Aufarbeitung vor. Das Nazigeld folgt auch 70 Jahre später dem Grundsatz: Profit vor Moral. Die Allianz weiß vom Genozid, sie schweigt und macht sich mitschuldig.“
Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative Deutschland:
„Wir fordern das sofortige Ende des Allianz-Olympia-Sponsorings. In den vergangenen Monaten haben wir alles versucht, um die Allianz zu einem Umdenken zu bewegen: Briefe, Gespräche, Demos, Umfragen, Petitionen – alles war fruchtlos. Die Allianz will nicht erkennen, dass sie Genozid-Spiele unterstützt. Deshalb unterstütze ich die Aktivisten, welche heute hier protestieren. Deutsche Unternehmen dürfen nicht weiter zu den Menschenrechtsverbrechen in China Schweigen.“
Last modified: 30. Juni 2022