Am Vormittag des 6. November letzten Jahres fand die Überprüfung von China im UN-Menschenrechtsrat in Genf statt. Schon morgens vor dem Eingang kam es zu Verzögerungen und als am Ende des Flures ein chinesischer Diplomat stand, wussten wir einmal mehr, dass dies ein wichtiger Tag werden würde: China ging es um sein Prestige, uns ging es um die Gerechtigkeit für Tibet.
Monatelang hatten wir als Tibet Advocacy Coalition* gemeinsam auf diesen Moment hingearbeitet: Berichte geschrieben, in Genf Diplomatinnen und Diplomaten aus über 20 Staaten getroffen und sie über die Lage in Tibet informiert. Aber auch in Deutschland haben wir uns eingesetzt: Mit unserer Petition an Außenminister Heiko Maas, in Gesprächen mit dem Auswärtigen Amt und Bundestagsabgeordneten haben wir von der deutschen Bundesregierung eine klare und scharfe Verurteilung der chinesischen Unterdrückungspolitik gefordert. Dies ist uns gelungen! Am 6. November verurteilten neun Staaten die Menschenrechtsverletzungen in Tibet und kritisierten somit die chinesische Regierung öffentlich bei der UN. Ein diplomatischer Erfolg für uns als Tibet-Bewegung!
Unsere Arbeit ist damit noch lange nicht beendet, aber die öffentlichen Bekundungen zu Tibet haben gezeigt: Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam können und müssen wir dafür sorgen, dass Tibet nicht vergessen geht.
// Migmar Dhakyel
*Die Tibet Initiative Deutschland ist seit 2017 Teil einer internationalen Koalition aus Tibet-Organisationen, die gemeinsam eine Strategie und politische Arbeit bei der UN verfolgen.
Last modified: 8. Juni 2021