Die Tibeter, die Pilgerstätten in Nepal und Indien besuchen und besuchen wollten, sind mit harten Reisebeschränkungen und Einschüchterungen konfrontiert, falls sie nicht sofort zurückkehren. Die chinesischen Behörden forderten sie am 29. Dezember 2018 auf, sofort nach Hause zurückzukehren.
All diejenigen, die bereits Flugtickets im Wert von rund 6000 Yuan gekauft hatten, mussten diese stornieren. Statt der 6000 Yuan erhielten sie allerdings nur 5000 Yuan des ursprünglichen Preises zurück. Radio Free Asia berichtet, dass ausreisende Tibeter am Flughafen Chengdu-Shuangliu aus der Warteschlange aussortiert und an der Weiterreise gehindert wurden. Die Behörden der tibetischen Regionen Tsolho und Ngaba haben bereits ausgereiste Tibeter zur sofortigen Rückkehr aufgefordert – obwohl alle notwendigen Papiere vorlagen.
Die Familien der Reisenden wurden mehrfach von den chinesischen Behörden kontaktiert und „gewarnt“: Sollten ihre Angehörigen nicht innerhalb von drei Tagen nach Tibet zurückkehren, werde dies schwerwiegende Folgen haben, beispielsweise durch die Ungültigkeitmachung der Pässe oder eines Verbots der Wiedereinreise nach Tibet.
Es ist nicht das erste Mal, dass die chinesischen Behörden den Tibetern, die zu Pilgerstätten reisen, massive Einschränkungen auferlegen.
Im März 2018 hielten chinesische Behörden tibetische Pilger fest, die geistliche Stätten in Nepal und Indien besuchten. Über 60 Tibeter wurden daraufhin einer „Umerziehung“ unterzogen, teils schwer geschlagen und mit harten Strafen, unter anderem Freiheitsstrafen, konfrontiert.
2017 berichtete Free Tibet über die Einschüchterung von Tibetern, die zur Kalachakra-Zeremonie reisen wollten, die vom Dalai Lama in Bodhgaya initiiert wurde. Auch hier wurde versucht die Tibeter mit harten Repressionen einzuschüchtern: Pässe wurden beschlagnahmt, Familien eingeschüchtert, es wurde mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, Schulplätzen und staatliche Hilfen gedroht. Kamen im letzten Jahr noch mehrere Tausend Tibeter zu der Zeremonie, waren es 2018 nur rund Einhundert.
Originalnachricht bei Radio Free Asia
Originalnachricht bei freetibet.org
Bildquelle: flickr
Last modified: 23. Januar 2019