„Demokratischer Frühling in China: Berechtigte Hoffnung oder hoffnungsloser Fall?“ Unter diesem Motto lädt die Tibet Initiative Deutschland am 6. Juni 2019 in der Berliner Gethsemanekirche um 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion im Gedenken an das Tian’anmen-Massaker von 1989. Mit dabei sind hochkarätige Gäste aus Medien, Wissenschaft und Politik.

Mit der Verhaftung des Friedensnobelpreisträgers und Menschenrechtlers Liu Xiaobo fanden die Studentenproteste gegen die chinesische Führung am 6. Juni 1989 ihr endgültiges Ende. Zwei Tage zuvor hatte das Militär die Demonstrationen am Pekinger Tian’anmen-Platz blutig niedergeschlagen. Nur wenige Monate später gelang hingegen die friedliche Revolution in der DDR.
30 Jahre nach dem Schicksalsjahr 1989 mit dem Tian’anmen-Massaker in China, dem Mauerfall in Deutschland und Freiheitsprotesten in Tibet sprechen Margarete Bause (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Kai Strittmatter (Autor „Die Neuerfindung der Diktatur“), Roland Jahn (Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU) und Thierry Dodin (Tibetologe Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) über die Aussichten einer Demokratisierung in China.
„Auch den Berliner Mauerfall hielt vor 1989 kaum jemand für möglich“, sagt Axel Grafmanns, Geschäftsführer der Tibet Initiative Deutschland. „Der Arabische Frühling nach 2010 hat aber gezeigt, dass demokratische Bewegungen im digitalen Zeitalter schnell an Fahrt gewinnen können. Eine neue Demokratie-Bewegung in China böte nicht nur den Chinesen selbst, sondern auch unterdrückten Volksgruppen wie Tibetern oder Uiguren eine Chance auf mehr Freiheit.“
„Wir müssen unsere grundlegenden Werte – Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit – gegen alle verteidigen, die sie mit Füßen treten“, sagt die Bundestagsabgeordnete Margarete Bause. „Ich erhoffe mir, dass wir bei der Veranstaltung gemeinsame Strategien dazu finden.“
Last modified: 10. Juli 2019