
Nur wenige Wochen nach der Abschlussfeier der stark kritisierten Olympischen Winterspiele in Peking und zeitgleich mit dem Krieg Putins gegen die Ukraine war am 10. März 2022 deutschlandweit in Hunderten Städten die tibetische Flagge zu sehen.
In diesem Jahr ist kommt der Flaggenkampagne der Tibet Initiative Deutschland eine ganz besondere Bedeutung zu – da die Bundesregierung während der Olympischen Spiele äußerst passiv war: Die Menschenrechtslage in Tibet, Ostturkestan und Hongkong wurde nicht erwähnt und ein politischer Boykott ausgeschlossen. Auch Sponsoren und Sportfunktionäre scheuten vor öffentlicher Kritik an der Volksrepublik China zurück.
Nach dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine und dem Krieg in Europa hätte man fürchten können, dass die Tibet-Flaggenkampagne in diesem Jahr untergeht oder politischem Druck weichen muss.
Umso dankbarer sind wir, dass dies 2022 nicht der Fall war. Mehr als 450 Städte, Gemeinden und Landkreise engagierten sich diesem Jahr im Rahmen der Flaggenkampagne. Sie hissten die tibetische Flagge und zeigen öffentlich ihre Solidarität mit dem tibetischen Volk. Das ist ein mutiges und starkes Zeichen der Lokalpolitiker*innen für Menschenrechte, Frieden und Freiheit.
Viele der teilnehmenden Städten zeigen schon seit über 20 Jahren am 10. März Flagge für Tibet und lassen sich auch weiterhin nicht vom Druck der Kommunistischen Partei Chinas abschrecken.























































































Zusätzlich zur Flaggenkampagne fanden in vielen Städten in Deutschland Proteste und Mahnwachen statt. In Berlin kamen über 100 Tibeter*innen zu einem Protestmarsch zusammen.










Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens darf Tibet nicht vergessen werden. Die Selbstverbrennung des jungen Musikers Tsewang Norbu am 25. Februar 2022 vor dem Potala-Palast in Lhasa hält uns vor Augen, wie dramatisch die Lage in Tibet ist.
Auch der vor wenigen Tagen veröffentlichte Freedom House Report 2022 platzierte Tibet zum zweiten Mal in Folge auf dem letzten Platz als unfreiestes Land der Welt. Mit einer Bewertung von 1 von 100 möglichen Punkten in Bezug auf politische Rechte und bürgerliche Freiheiten ist Tibet nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Freedom House das Land mit den geringsten Freiheiten, gleichauf mit Syrien und dem Südsudan.
2022 werden uns die Worte Demokratie, Solidarität und Frieden weiter begleiten. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass die Menschen in Tibet dabei nicht vergessen werden.
Last modified: 28. März 2022