BERLIN, 21.07.2021: In einer Antwort auf einen Protest-Brief von 37 internationalen Menschenrechts-Gruppen schweigt der Allianz-Konzern zu den massiven Menschenrechtsverbrechen in China. Seine Unterstützung für die Olympischen Winterspiele in Peking will das Unternehmen nicht überdenken. Dies hatten die Gruppen in Anbetracht der Menschenrechtslage in China gefordert.
In einem Antwort-Schreiben geht der Allianz-Konzern nicht auf die Forderung der Menschenrechts-Organisationen ein. Er schreibt: „Wir (teilen) die Werte der Olympischen Bewegung: Exzellenz, Freundschaft und Respekt. Bei den Spielen geht es darum, die Welt zusammenzubringen und damit ein Symbol des Friedens zu setzen. (…) Athleten die Möglichkeit zu geben, die Welt zu inspirieren, ist unabhängig von politischen Ereignissen oder Einflüssen.“
Tenzyn Zöchbauer, Geschäftsführerin der Tibet Initiative, dazu:
„Respekt wünschen sich auch die Tibeter*innen und andere unterdrückte Gruppen in China. Ein Leben in Frieden ist für viele Menschen in China nicht möglich – aufgrund des verbrecherischen Regimes der Kommunistischen Partei. Zu all dem schweigt die Allianz. Das ist nicht akzeptabel für einen Konzern, der sich diese Werte gleichzeitig auf die Fahnen schreibt. Deshalb fordern wir weiterhin: Einen Rückzug der Allianz von diesen Spielen in der chinesischen Diktatur.“
Die achtjährige Partnerschaft des Versicherungsunternehmens mit dem Internationalen Olympischen Komitee beginnt kommendes Jahr mit den Spielen in China. Dort sind etliche religiöse und ethnische Gruppen Opfer von kultureller Zerstörung, unverhältnismäßigen Gefängnisstrafen und Folter. Seit Amtsantritt von Parteichef Xi Jinping geht die Kommunistische Partei Chinas brutaler als je zuvor gegen religiöse Gruppen oder Kritiker des Regimes vor.
Deshalb forderten in einem offenen Brief an die Allianz 37 internationale Nichtregierungs-Organisationen, ein klares Zeichen für Menschenrechte zu setzen und die Winterspiele im kommenden Jahr nicht durch Versicherungsangebote und Dienstleistungen zu unterstützen.
Der Brief an Allianz-Chef Oliver Bäte ist Teil einer internationalen Kampagne gegen die Olympischen Winterspiele in der chinesischen Diktatur. Bereits Ende Juni demonstrierten Menschenrechtsgruppen weltweit gegen die Spiele, unter anderem auch in Berlin.
Den Offenen Brief der Tibet Initiative Deutschland sowie ihren 36 Bündnispartnern weltweit können Sie hier nachlesen. Außerdem finden Sie hier die Antwort der Allianz sowie eine Erwiderung der Tibet Initiative.
Last modified: 30. Juni 2022