Pressekontakt: +49 151 2502 1295 | missal@tibet-initiative.de
Am Dienstag, 22.10.2024, findet in Berlin eine staatlich organisierte Propaganda-Konferenz der chinesischen Regierung zum Thema Menschenrechte statt. Die Tibet Initiative Deutschland verurteilt den Versuch, auch in Deutschland chinesische Propaganda zur Menschenrechts-Situation zu verbreiten. Das „China-Europe Seminar on Human Rights 2024“ wird laut chinesischer Ankündigung auch von deutschen Universitäten unterstützt.
David Missal, Vize-Geschäftsführer der Tibet Initiative Deutschland:
„Es ist erschreckend, dass dem chinesischen Propaganda-Apparat in Berlin eine Bühne geboten wird. Alle Institutionen und Einzelpersonen, die an dieser Konferenz teilnehmen, müssen sich bewusst sein, dass sie zum Material der chinesischen Propaganda werden. Das zeigen die vergangenen Konferenzen, in denen die Menschenrechtslage in China ebenfalls beschönigt wurde. Unabhängigen Journalisten und Vertretern von regierungskritischen Menschenrechts-Organisationen wurde die Teilnahme an der diesjährigen Konferenz verwehrt. Das zeigt deutlich, welche Stoßrichtung auch die aktuelle Konferenz haben wird. Wir fordern von der Universität Augsburg und der Universität Münster, nicht an der Konferenz teilzunehmen und sich klar von den Inhalten zu distanzieren. Es handelt sich hierbei nicht um eine akademische Veranstaltung, sondern um ein Propaganda-Event der chinesischen Führung.“
Die Konferenz wird federführend von der „China Society for Human Rights Studies“ organisiert. Die CSHRS ist Teil des chinesischen Propaganda-Apparats und organisiert die Konferenzreihe seit 2015 nahezu jedes Jahr in verschiedenen europäischen und chinesischen Städten. Im vergangenen Jahr fand das „China-Europe Seminar on Human Rights“ in Rom statt; Chinas Propaganda-Medien schrieben damals mit Bezug auf die Konferenz, dass „Menschenrechte als Waffe eingesetzt und politisiert“ würden. Menschen in Europa seien „in einem Informationskokon gefangen“ und würden von „Desinformation, die von einigen westlichen Medien und antichinesischen Kräften verbreitet wird, in die Irre geführt, insbesondere was die Menschenrechtslage in China betrifft“.
David Missal, Vize-Geschäftsführer der Tibet Initiative Deutschland:
„Auf diesen Konferenzen werden für die chinesische Führung schwierige Themen ausgeklammert: So war die Situation in Tibet in den vergangenen Jahren kein Thema. Zwangsinternate für tibetische Schüler, zerstörte tibetische Klöster oder verhaftete Mönche spielten keine Rolle. Stattdessen werden chinesische Propaganda-Stichworte verbreitet, etwa wird der ‚Armutsbekämpfung’ oder der ‚Entwicklung’ als Ausdruck von Menschenrechten gehuldigt. Die Kommunistische Partei versucht durch solche internationale Events gezielt, den Menschenrechts-Begriff zu verwässern – und Kritik an ihren massiven Menschenrechtsverbrechen abzuwehren.“
Weitere Informationen: Einladung zur Konferenz
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Last modified: 18. Oktober 2024