Die pensionierte Ärztin wurde im März 2008 im Zuge der schweren Tibet-Proteste festgenommen und am 7. November 2008 laut Lhasa Evening News wegen „Spionage“ zu 15 Jahre Haft verurteilt. Sie wird beschuldigt, „für die staatliche Sicherheit und Integrität schädliche Informationen an die ‚Dalai-Lama-Clique‘ weitergegeben zu haben“. Laut der Dui Hua Foundation befindet sich Yeshe Choedron im Drapchi-Gefängnis in Lhasa. Weitere Details sind nicht bekannt. Sie ist Mutter von zwei Söhnen, die in Delhi bzw. Australien im Exil leben.
Im Juli 2016 wurde Yeshe Choedron für ihren Einsatz für die Menschenrechte in Tibet die erstmals verliehene „Tenzin Delek Rinpoche Medal of Courage“ verliehen.
Der Vorwurf der Spionage wird von der chinesischen Regierung immer wieder herangezogen, um sich unliebsamer Kritiker zu entledigen. Auch Yeshe Choedron ist ein Opfer der repressiven Willkürpolitik des chinesischen Regimes in Tibet, die insbesondere seit den Unruhen 2008 nachweislich massiv verstärkt wurde.