BERLIN, 09.07.2021: Ein breites Bündnis aus 37 internationalen Menschenrechtsgruppen fordert vom Allianz-Konzern einen Rückzug von den Olympischen Winterspielen in China. In einem heute an Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, versandten Brief machen die Organisationen deutlich, dass die Allianz die Spiele in China nicht finanziell unterstützen sollte.
Die achtjährige Partnerschaft des Versicherungsunternehmens mit dem Internationalen Olympischen Komitee beginnt mit Spielen in einem Land, dessen Menschenrechtsbilanz kaum gravierender sein könnte. Unzählige Gruppen in China sind mittlerweile Opfer von kultureller Zerstörung, unverhältnismäßigen Gefängnisstrafen und Folter. In Anbetracht des brutalen Vorgehens der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in Tibet, Ostturkestan (Xinjiang), Hongkong und vielen anderen Regionen der Volksrepublik ist China kein geeigneter Austragungsort für die Spiele.
Die Verfasser des Briefs plädieren deshalb an die Allianz, ein klares Zeichen für Menschenrechte zu setzen und die Winterspiele nächstes Jahr nicht durch Versicherungsangebote und Dienstleistungen zu unterstützen.
„Erst vor kurzem mussten tibetische Mönche für bis zu 20 Jahre in Haft, weil sie Spenden an ein Kloster in Nepal geschickt hatten. Zur gleichen Zeit entfaltet sich ein Völkermord an den Uiguren. Was muss noch geschehen, damit die Veranstalter und Sponsoren der Spiele ihr Handeln überdenken?“, sagt Sarah Schäfer, Kampagnenreferentin der Tibet Initiative.
Der Brief an Allianz-Chef Bäte ist Teil einer internationalen Kampagne gegen die Olympischen Winterspiele in der chinesischen Diktatur. Bereits Ende Juni demonstrierten Menschenrechtsgruppen weltweit gegen die Spiele, unter anderem auch in Berlin.
In einer aktuellen Petition wenden sich hunderte Unterzeichner ebenfalls an die Allianz mit der Forderung, die Spiele nicht als Sponsor zu unterstützen.
Den Offenen Brief der Tibet Initiative Deutschland sowie ihren 36 Bündnispartnern weltweit können Sie hier nachlesen: PDF
Last modified: 30. Juni 2022