Religionsfreiheit existiert in Tibet nur auf dem Papier. Obwohl die chinesische Verfassung in Artikel 36 die freie Religionsausübung garantiert, steht der tibetische Buddhismus unter absoluter staatlicher Kontrolle. Klöster werden strengstens überwacht. Nonnen und Mönche werden im Rahmen sogenannter patriotischer Umerziehungskampagnen gewaltsam gezwungen, den Dalai Lama zu verleugnen und der Kommunistischen Partei China (KPCh) ewige Treue zu schwören. Die chinesische Regierung greift zunehmend auch in die religiöse Praxis ein und versucht insbesondere, die Nachfolgefrage des Dalai Lama zu bestimmen.
© Tibet Initiative
Die Zerstörung der religiösen Stätten, Tempel und anderer Kulturgüter während der Kulturrevolution unter Mao, hat auch Tibet traumatisiert. Mehr als 6000 Klöster wurden zwischen 1966 und 1970 zerstört. Die Unterdrückung der Religionsfreiheit brachte Nonnen und Mönche immer häufiger dazu, sich zu wehren und zu riskieren, selbst für einen friedlichen Protest jahrelang inhaftiert und gefoltert zu werden.
Eine Wende markierte das „3. Tibet Arbeits-Forum“ im Jahr 1994. Von nun an sollte China mehr zu dem werden, was es heute ist. Ein Land, das Unsummen in die innere Sicherheit investiert, nach außen hin als Wirtschaftsmacht gilt und gleichzeitig die Menschenrechte mit Füßen tritt. 1996 wurde die „patriotische Umerziehung“ ins Leben gerufen. Damit sollten Klöster fortan stärker kontrolliert und gleichgeschaltet werden. Für die chinesische Regierung stellen Nonnen und Mönche ein Risiko dar. Nicht nur, weil sie sich gegen die Unterdrückung wehren, sondern auch, weil Peking jeden, der den Dalai Lama unterstützt, als „Separatist“ und Gefahr für die nationale Sicherheit verunglimpft. Heute ist in Tibet allein der Besitz eines Dalai Lama Bildes verboten und kann für den Besitzer mit einer langjährigen Haftstrafe enden.
Kaum ein Beispiel verdeutlicht das Ausmaß der Unterdrückung der Religionsfreiheit in Tibet so sehr wie die derzeitige Lage im buddhistischen Lehrinstitut Larung Gar im osttibetischen Serthar. Auf Geheiß der chinesischen Regierung wurden mindestens 5.000 der ingesamt 10.000 Nonnen und Mönche, die dort lebten, vertrieben. Mindestens 3.200 Gebäude wurden unter dem Vorwand angeblich notwendiger Brandschutzmaßnahmen von Bulldozern niedergewalzt. Inzwischen hat die chinesische Regierung die Institutsleitung in die Hand von Funktionären der Kommunistischen Partei China gegeben. Damit will sie den tibetischen Buddhismus weiter unter ihre Kontrolle bringen und verletzt massiv das Recht auf Religionsfreiheit.
Larung Gar ist dabei nicht das einzige Beispiel für die zunehmende Einmischung der chinesischen Regierung in relgiöse Angelegenheiten. Auch Yachen Gar und andere Klöster hat dieses Schicksal bereits ereilt. In Lhasa und andernorts werden tibetische Klöster als Touristenattraktionen verkauft, Nonnen und Mönche werden zur Schau gestellt. Ihren buddhistischen Studien können sie oftmals kaum mehr nachgehen.
Die Einflussnahme auf die Nachfolgefrage im Fall des Panchen Lama war erst der Anfang. Aktuell wird in zahlreichen Medien darüber berichtet, wie die chinesische Regierung auch die Wiedergeburt des Dalai Lama kontrollieren will.
Der Dalai Lama hat deutlich gemacht, dass für ihn eine Wiedergeburt im Machtbereich der Volksrepublik China nicht in Frage kommt. Er hat eine ungewohnte Variante ins Spiel gebracht: Es könnte seine letzte Inkarnation als Dalai Lama sein. Damit reagiert er auf die bewusste Einflussnahme der chinesischen Regierung bei der Ernennung religiöser Würdenträger.
Würde die Kommunistische Partei China (KPCh) tatsächlich den nächsten Dalai Lama bestimmen wollen, wäre das ein schwerwiegender Eingriff in die tibetische Tradition. „Tulkus“ nennen die Tibeter reinkarnierte hohe Würdenträger. Das Tulku-System, das es in der chinesischen Tradition nicht gibt, zählt zu den Säulen der tibetischen Kultur.
Die KPCh hat im August 2007 eine Bestimmung über die „Verwaltung von Reinkarnationen lebender Buddhas im Tibetischen Buddhismus“ erlassen. Demnach dürfen wichtige Inkarnationen nur innerhalb der Grenzen der Volksrepublik gefunden werden, und die Partei ist es, die sie legitimiert.
China will Wiedergeburt des Dalai Lama beeinflussen | Deutschlandfunk | 10. März 2016
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