Achtsames Handeln im Tibetischen Buddhismus – Der Umgang mit dem „Ich“
Achtsames Handeln im Tibetischen Buddhismus – Der Umgang mit dem ’Ich’
In jedem Moment unseres Daseins handeln wir mit Körper, Rede und Geist und setzen damit An-lagen im Bewusstsein, die das Glück und Leiden der Zukunft in unserem persönlichen Leben und für alle Lebewesen auf diesem Planeten mitbe-stimmen werden. Auf dem Weg zu einem achtsamen Handeln gibt es jedoch Hindernisse, da – so die Lehre des Buddha – die meisten Menschen einer falschen Vorstellung vom ’Ich’ unterliegen. Aufgrund der Täuschung, ein von der Welt und den anderen Wesen getrenntes ’Ich’ zu sein, kommt es zu geistigen Verwirrungen wie Hass und Gier und in Folge zu schädigendem Verhalten des Einzelnen und ganzer Gruppen, das sich etwa in Kriegen und Umweltver-schmutzung manifestiert. Die Erkenntnis, dass unser ’Ich’ nur in Beziehung existiert, fördert dagegen ein achtsames und gewaltloses Verhalten und kann so dazu beitragen, die Krisen unserer Zeit zu heilen.
Der Referent Oliver Petersen vom Tibetischen Zentrum Hamburg leitet Studienkreise und Medi-tationskurse und ist dort außerdem als Übersetzer, als Referent für die Öffentlich-keitsarbeit und auch im Interreligiösen Dialog tätig. 16 Jahre lang war er Mönch. Er ist Magister der Tibetologie, Religionswissenschaft und Philosophie und hat eine gestalttherapeutische Ausbildung.